Hast du genug von der Großstadt, von der ständigen Hektik, dem Gedränge und dem Stress? Sehnst du dich danach, einmal so richtig durchzuatmen und in unverfälschter Natur wieder zu deiner inneren Mitte zu finden? Dann ist es Zeit für einen Trip in die Berge. Also pack deinen Rucksack und mach dich auf zu einer Alpenwanderung!
Schalt mal dein Kopfkino an: Anstatt zur Arbeit oder zur Uni zu hetzen, wanderst du ganz gechillt durch krasse Berglandschaften. Anstatt Autoabgase atmest du die Bergluft, anstatt genervter Mitmenschen triffst du hier auf freundliche Kühe und findest dabei die Ruhe, die du so bitter nötig hast. Eine Alpenwanderung ist Balsam für Körper, Geist und Seele. Dabei musst du kein Reinhold Messner sein, um in den Bergen herumzukraxeln. Es gibt leichte, mittelschwere, schwere und richtig profimäßige Bergtouren. Wir stellen dir hier einige Alpenüberquerungsrouten vor und ganz bestimmt ist auch die optimal für dich geeignete darunter.
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Bei Alpenwanderungen Entschleunigung pur genießen
Keine Lust mehr auf stressige Fernreisen, bei denen du die Wahl hast, dich entweder zwei Wochen lang an den Strand zu knallen oder beim Power-Sightseeing in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Destinationen abzuhaken? Bei einem Urlaub in den Alpen und speziell bei ob ausgedehnte Alpenwanderungen passiert dir das garantiert nicht! Hier gehst du alles ganz relaxt an. Du spazierst gemütlich und in deinem eigenen Tempo durch eine der krassesten Landschaften, die es auf dieser Welt gibt – und tust dabei deinem Body etwas Gutes.
Klar, am Anfang ist so eine Wanderung vielleicht anstrengend, aber stell dir mal vor, wie stolz du sein wirst, wenn du deinen inneren Schweinehund überwunden hast und eine der berühmten oder weniger berühmten Strecken hinter dich gebracht hast. Während Trekking-Einsteiger vielleicht erst mal mit einer Tagestour beginnen, entscheiden sich durchschnittlich Geübte für eine etwas längere Strecke und Trekkingfans mit perfekter Kondition und viel Zeit versuchen sich an den richtig krassen Touren.
Die spektakulärsten Wanderungen durch die Alpen
Im Folgenden haben wir einige der schönsten Touren und Rundwege durch die Alpen für dich zusammengestellt, ganz übersichtlich nach ihrer Länge geordnet. Check doch mal, welche für dich infrage kommt.
Bergtour zur Großen Klammspitze
Lass uns mal ganz easy beginnen. Wenn du nur einen Tag Zeit hast und erst einmal sehen möchtest, ob ausgedehnte Alpenwanderungen das Richtige für dich ist, fang am besten mit einer Tour zur Großen Klammspitze in den Ammergauer Alpen bei Oberammergau an. Die ist 1924 Meter hoch und Teil des Doppelgipfels Klammspitze, wobei die 1882 Meter hohe Kleine Klammspitze normalerweise nicht bestiegen wird.
Die Tour startet und endet am Schloss Linderhof in 980 Metern Höhe. Von hier aus geht es auf meist ziemlich steilen Pfaden hinauf zum Gipfel. Ausgezeichnetes Schuhwerk, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzung für dieses Abenteuer, ansonsten schaust du dir lieber Schloss Linderhof an – auch das lohnt sich! Der gesamte Rundweg ist in sechs Stunden zu schaffen und bietet dir auf etwas über 13 Kilometern tolle Aussichten über die Bergwelt.
Lechquellenrunde
Wenn du knapp eine Woche Zeit hast und bei Alpenwanderungen eine gechillte Auszeit genießen möchtest, bietet sich Hüttenwandern in Vorarlberg an. Bei der Lechquellenrunde startest du im Bregenzer Wald, wanderst entlang der Randgebiete der Lechtaler Alpen und erreichst schließlich Lech. Die Tour ist auf sechs Tage angelegt, umfasst 50 Kilometer und ist deshalb sehr ausgewogen. Auf deinem Weg liegen viele markante Gipfel, die recht gut erschlossen und ohne viele Anstrengungen zu erreichen sind. Da die meisten davon eher unbekannt sind, ist die Chance groß, dass du deine Tour ganz allein und in Ruhe genießen kannst.
Silvretta-Runde
Die Silvretta-Runde startet in Ischgl und führt dich auf 70 Kilometern nach Vermuntsee. Wenn du hoch hinaus möchtest – bitte schön! Vergiss die Almwiesen und sanft geschwungenen Hügel, denn hier befindest du dich in einer wilden Hochgebirgslandschaft mit eindrucksvollen Gletschern und schroffen Graten. Über 70 Gipfel knacken hier die Dreitausendermarke und auf deiner Wanderung hast du sie stets im Blick. Die Strecke ist vor allem für geübte Wanderer mit entsprechendem Equipment und guten alpinen Kenntnissen zu empfehlen.
Tauernhöhenweg
Der Tauernhöhenweg im größten Nationalpark der Alpen ist eine Klasse für sich: Der Weg hat auf Schritt und Tritt wunderschöne Aussichten, ist superabwechslungsreich und sehr anspruchsvoll. Du solltest schon ein richtiger Kletterprofi mit ausreichend Erfahrung sein, um dieses Abenteuer auf dich zu nehmen. Wenn du das mitbringst, ist der Tauernhöhenweg eine echt krasse Erfahrung. Er bietet dir auf 74 Kilometern und in Höhen von über 3000 Metern Abenteuer und Adrenalin pur. Bei deiner Wanderung stößt du auch in hochalpines Gebiet vor, deshalb solltest du unbedingt die passende Ausrüstung mitbringen.
Sellrainer Runde
Das Sellraintal ist eine der schönsten Locations in Tirol. Die Sellrainer Runde ist eine tolle Möglichkeit, die Region ganz gechillt kennenzulernen. Die 80 Kilometer lange Runde schaffst du locker in sieben Tagesetappen, obwohl einige Strecken vergleichsweise herausfordernd sind. Diese wechseln sich dann aber wieder mit sanften, durch wunderschöne Ebenen verlaufenden Wanderwegen ab. Wer Lust hat, kann sich an einer Gipfelbesteigung versuchen – der mit 3008 Metern höchste Punkt der Region ist die Schöntalspitze.
Verwallrunde
Lust auf einen echten Geheimtipp? Dann starte doch mal eine Verwallrunde! Wir sprechen hier von einem Trekking im Verwall, einer Gebirgsgruppe in den zentralen Ostalpen in Österreich, die sich zwischen Vorarlberg und Tirol erstreckt. Die Gegend ist im Winter für ihren krassen Skitourismus bekannt, im Sommer geht es hier aber ziemlich ruhig zu. Die klassische Tour startet in St. Christoph und endet in Pettneu am Arlberg, du legst dabei in acht Tagen etwas über 100 Kilometer zurück und übernachtest dabei in sieben Hütten. Auf deinem Weg passierst du die schönsten Landschaften und kannst dich in kristallklaren Bergseen erfrischen. Mit etwas Glück entdeckst du dabei auch Steinböcke und Murmeltiere – wenn die dich anpfeifen, pfeif einfach zurück!
Dolomiten-Höhenweg 1
Der beliebte Wanderweg durch die Dolomiten ein ist etwas ganz Besonderes.. Wanderzeitschriften und Wanderführer bezeichnen ihn als den schönsten aller zehn Höhenwege und das will doch schon mal was heißen, oder? Er wird auch als „Klassischer Weg“ bezeichnet, was sich im Vergleich zum „Weg der Panoramen“, „Weg der Sagen und Legenden“ und „Weg der Gämsen“ vielleicht etwas trocken anhört, aber lass dich nicht täuschen: Die Strecke, die am Pragser Wildsee in Italien beginnt und in Belluno endet, ist wirklich der Hammer!
Auf deinen 125 Kilometer langen Alpenwanderungen bewegst du dich hauptsächlich zwischen 2000 und 2600 Metern Höhe, entlang der Route gibt es 18 Hütten, in denen du die ausgezeichnete Südtiroler Küche genießen kannst. Wir sagen nur: Apfelstrudel, Speckknödel, Schlutzkrapfen … Und vergiss die Marende nicht! Die gehört zu den Basics jeder Almhütte und besteht aus Speck, Schüttelbrot, Käse und anderen Leckereien. Hinsichtlich der Schwierigkeit liegt der Dolomiten-Höhenweg 1 ungefähr im Mittelfeld und viele Teilstrecken sind einfache Wanderwege, die du ganz gechillt angehen und dabei die traumhaften Bergpanoramen genießen kannst.
Bärentrek
Wenn du deine Fantasie anstrengst, kannst du dir immer noch vorstellen, wie in diesen wilden Regionen des Berner Oberlands einst Bären und Wölfe die Pässe auf der Suche nach Nahrung durchstreiften. Die Zeiten sind zum Glück vorbei, sodass du die Bergwelt genießen kannst, ohne zu fürchten, zur Beute eines hungrigen Raubtiers zu werden. Ausgangspunkt für den Bärentrek ist Meiringen und Ziel ist Gsteig.
Die gesamte Route ist 130 Kilometer lang und führt dich in acht Etappen durch zehn verschiedene Täler und acht Pässe. Dabei hast du Eiger, Mönch und Jungfrau direkt vor der Nase und siehst sogar die berüchtigte Eigernordwand, die du ganz gemächlich auf einem gut ausgeschilderten Wanderweg passierst. Entlang des Wegs kommst du auch immer mal wieder an hübschen Dörfern wie Mürren oder Grindelwald vorbei. Hier kannst du eine Rast einlegen und natürlich auch die kulinarischen Spezialitäten genießen.
Tour du Mont Blanc
Sicher hast du schon von dem Mont Blanc gehört. Das ist dieser berühmte Berg an der Grenze zwischen Italien und Frankreich, der mit 4805 Metern Höhe der höchste Berg der Alpen ist. Der Mont Blanc ist nicht nur einfach ein Berg, er ist ein echter Gigant und Sehnsuchtsziel von Bergsteigern in aller Welt. Er steht sogar auf der Vorschlagsliste zum UNESCO-Welterbe und wenn es nach uns ginge, hätte er die Auszeichnung schon lang erhalten! Die Besteigung des Mont Blancs ist wirklich kein Spaziergang, aber sollen wir dir mal was verraten? Du musst dich doch gar nicht abrackern, um den Berg in seiner vollen Pracht zu genießen.
Du kannst ihn auch einfach auf einer Tour du Mont Blanc umrunden und dabei aus allen Blickwinkeln bestaunen. Das ist ganz bestimmt eine tolle Erfahrung, mit der du deine Freunde mega beeindrucken wirst. Wenn sie hören, dass du bei deiner Tour 13 Pässe, sieben Täler und sage und schreibe drei Länder, nämlich Frankreich, Italien und die Schweiz, durchquert hast, werden sie ganz schön neidisch sein. Die gesamte Tour ist 170 Kilometer lang und in zehn Etappen unterteilt. Der höchste Punkt liegt auf 2600 Metern und unterwegs hast du reichlich Gelegenheit, in den Hütten leckeres französisches Baguette, italienische Pasta und Schweizer Käse zu kosten. Die Tour beginnt und endet in Les Houches in Frankreich.
Adlerweg
Hast du ausreichend Zeit, Kondition und Enthusiasmus? Dann steht einem Trekking auf dem Adlerweg, dem bekanntesten Wanderweg in Tirol, nichts entgegen. Wenn du dir den Verlauf von oben anschaust, erinnert der an die Silhouette eines Adlers – was könnte passender sein für Tirol? Die Strecke beginnt und endet in St. Anton in Österreich. Wir wollen ehrlich sein: Der Adlerweg ist nichts für Couchpotatoes. 280 Kilometer, 24 Etappen und 20.000 Höhenmeter – das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Um das zu schaffen, musst du wirklich trittsicher wie eine Bergziege und fit wie ein Turnschuh sein!
Aber wenn du dich auf das Abenteuer einlässt, erwarten dich unglaubliche Bergpanoramen und die schönsten Landschaften Tirols. Du durchquerst dabei das Rofan- und Karwendelgebirge und wanderst durch die Lechtaler Alpen. Auf dem Weg erfährst du eine Menge über Land und Leute und auch jede Menge Geschichte(n) von mutigen Bergsteigern, wahnwitzigen Erstbesteigungen und risikoreichen Erschließungen. Wir ziehen den Hut vor den Pionieren, die hier unter großen Mühen Wege angelegt und Schutzhütten gebaut haben – und natürlich auch vor dir, wenn du den berühmten Adlerweg bewältigt hast.
Alpe Adria Trail
Der Alpe Adria Trail wird mit dem Slogan „Wandern im Garten Eden“ beworben und tatsächlich stehen Genuss, Kultur und traumhafte Landschaften bei diesen Alpenwanderwegen im Vordergrund. Er startet in Heiligenblut in Österreich am Fuße des Großglockners, zieht sich über Slowenien und endet nach rund 750 Kilometern in Muggia an der italienischen Adriaküste.
Die 43 Etappen sind jeweils etwa 17 Kilometer lang und wenn du auch nur durchschnittlich trainiert bist, kannst du sie in etwa sechs Stunden schaffen – vor allem, weil viele davon im Flachland liegen und auf historisch interessanten Wegen von Ort zu Ort führen. Die Landschaften, die sich dir unterwegs bieten, sind wirklich spektakulär: Du passierst Seen, Nationalparks, steil aufragende Berge, liebliche Weinbaugebiete – jeden Tag eröffnen sich dir neue, spannende Ansichten und natürlich auch Fotomotive.
Grande Traversata delle Alpi
Der GTA ist was für Leute, die richtig, richtig viel Zeit mitbringen. Er führt in 65 Etappen über 1000 Kilometer von Gries-Hütte im Tessin in der Schweiz nach Ventimiglia in Italien. Er ist zwar technisch nicht besonders anspruchsvoll, sodass auch nicht so geübte Wanderer ihn problemlos bewältigen können, aber allein die Länge hat es in sich, darüber hinaus sind rund 140.000 Höhenmeter zu bewältigen.
Wenn dich das nicht schreckt und du ein Wandererlebnis weitab vom Mainstream suchst, ist der GTA perfekt für dich. Der Weg führt dich nämlich durch ruhige, vom Tourismus absolut unberührte Gebiete und über uralte Passwege. 5-Sterne-Komfort darfst du in den Hütten nicht erwarten, denn du übernachtest in urigen Gasthäusern oder einfachen Unterkünften, beispielsweise ehemaligen Schulhäusern oder nicht mehr bewirtschafteten Bauernhöfen. Wir finden: Gerade die Ursprünglichkeit macht den Reiz von Alpenwanderungen auf dem GTA aus.
Via Alpina Roter Weg
Wow … die Via Alpina ist echt der absolute Star unter den Wanderwegen. Genauer gesagt handelt es sich dabei um fünf verschiedene Routen, die alle acht Alpenstaaten – Monaco, Frankreich, die Schweiz, Liechtenstein, Deutschland, Österreich, Italien und Slowenien – abdecken. Wir wollen uns hier mal auf den Roten Weg konzentrieren, der 2455 Kilometer lang ist, 161 Etappen umfasst und den gesamten Alpenbogen durchzieht. Er startet in Triest in Italien und endet in Monaco, dabei überquerst du 44 Mal die Ländergrenzen, kommst vorbei an historischen Stätten, durchwanderst abgelegene Dörfer und erkundest die verschiedenen Alpenlandschaften. Die Wege sind technisch nicht allzu fordernd und auch nicht so trainierten Wanderern zugänglich. Trotzdem werden sich nicht allzu viele Naturfreunde auf das Abenteuer der Via Alpina einlassen, allein schon wegen der immensen Gesamtdistanz. Allerdings spricht nichts dagegen, dass du dir immer nur eine Teilstrecke vornimmst. Und wenn du irgendwann mal die gesamte Route hinter dich gebracht hast, kannst du stolz auf dich sein.
