Die Azoren werden oft als das Hawaii Europas bezeichnet und es ist nicht schwer zu verstehen, warum. Eine grenzenlos üppige Vegetation, Wasserfälle, die sich imposant in die Tiefe stürzen und urzeitliche Vulkane – all das ist die Inselgruppe mitten im Atlantik. Da fragst du dich schnell, was musst du alles auf den Azoren gesehen haben? Entdecke mit uns die Wunder, die du auf diesem Archipel am äußeren Ende Europas erforschen kannst.
Wenn du darüber nachdenkst, auf die Azoren zu reisen, dann hast du sicher keine Lust auf lange Reisen oder abgelegene Orte. Die Inseln wecken den Einzelgänger in dir. Doch auch die Azoren liegen nicht gerade um die Ecke. Aber das ist dir sicher nicht neu. Kaum zu glauben, aber die Inselgruppe ist rund 1.800 km von Portugal entfernt. Da sind die rund 2.600 km bis Kanada nur noch ein Katzensprung. Okay, Spaß beiseite. Dafür etwas Geografie, denn obwohl diese neun Inseln mitten im Atlantischen Ozean liegen, gehören sie als portugiesische Inseln in jeder Hinsicht zu Europa.
Die Azoren sind perfekt für aktive Naturliebhaber. Du kannst Wanderungen mit einzigartigen Aussichten unternehmen, mit dem Kanu Wildbäche bezwingen und das Spektakel von Wasserfällen und Naturbädern genießen. Bist du schon einmal im Inneren eines Vulkankraters herumgewandert? Wenn du das noch nie gemacht hast, gibt es eine ganz einfache Möglichkeit, das nachzuholen. Nimm dir eine Auszeit vom Lernen oder Arbeiten und beherzige unsere Tipps zu den sieben Dingen, die du auf den Azoren unbedingt sehen musst.
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Das Spa von Furnas auf der Insel São Miguel
Los geht’s auf der Insel São Miguel. Sie ist die größte des gesamten Archipels und üblicherweise Ausgangspunkt für alle Besichtigungen. Hier befindet sich Ponta Delgada. Dank seines Hafens ist es eine der wichtigsten Städte der Azoren. Ihre Ausstrahlung ist kosmopolitisch. Kirchen, Klöster und historische Gebäude sind eindrucksvolle Beispiele für die Verwandlung eines einfachen Fischerdorfes in eine moderne, dynamische Stadt. Hier verschmelzen Vergangenheit und Gegenwart perfekt miteinander.
Berühmt ist die Insel São Miguel auch dank Furnas, einer Stadt mit spektakulären Naturbädern. Hier fließt das Wasser direkt aus dem Vulkangestein und bildet so Thermalquellen. Dich erwartet also ein wahres Outdoor-Wellnesszentrum und damit genau das Richtige zur Entspannung nach einer fantastischen Wanderung um einen Vulkankrater. Inzwischen hast du sicher gemerkt, dass du in der Nähe von Lagoa do Fogo bist. Also genau da, wo du direkt in den Krater des Vulkans Caldeira Velha wandern und gleichzeitig die vielfältige Landschaft am Meer genießen kannst. Also warum nicht später eine Pause einlegen, um in den natürlichen Pools zu baden? Schließlich liegen sie direkt auf deinem Weg. Diese Insel ist so reich an Wundern, sodass du fast überall auf welche triffst. Du musst dir nur aussuchen, welche du besuchen willst. Wirf einfach einen Blick auf den Vorschlag von WeRoad.
Horta und Capelinhos: Auf der Insel Faial
Die Insel Faial gehört zusammen mit São Jorge und Pico zur zentralen Inselgruppe des Archipels. Die wichtigste Stadt ist Horta. Sie liegt auf einem Hügel. So scheinen ihre Straßen und engen Gassen regelrecht zum Meer und Hafen hinunterzufließen. Horta ist eine Stadt mit internationalem Spirit. Denn schon immer hat sie Reisende und Segler aus aller Welt willkommen geheißen.
Vom höchsten Punkt der Insel, dem Cabeço Gordo, kannst du dich in dem endlosen Blau des Meeres verlieren. Und nicht nur das Meer ist blau. „Die blaue Insel“ wird Faial genannt, auch wegen der zahlreichen Hortensien, die auf den sanft zur Küste abfallenden Wiesen blühen. Im Westen der Insel erhebt sich der majestätische Vulkan von Capelinhos.Hier fand der letzte Vulkanausbruch der Azoren statt. Wie zu erwarten ist die Landschaft mondähnlich, auch wenn die Natur den Wiesen immer ihre grüne Farbe zurückgibt. Du wirst dich fühlen, wie auf einem anderen Planeten! Unter den Sehenswürdigkeiten der Azoren darfst du die Aussicht vom Leuchtturm von Capelinhos nicht verpassen. Nach einer Wendeltreppe mit 140 Stufen wird dich das Panorama sprachlos machen!
Und schließlich darfst du Faial nicht verlassen, ohne eine ihrer charakteristischsten Bars besucht zu haben: das Peter Cafè im Hafengebiet. Es ist ein charmantes Lokal und perfektes Ziel eines abendlichen Spaziergangs. Es ist auch der Inbegriff der Gastfreundlichkeit der Inselbewohner. Früher war die Kneipe ein Treffpunkt für Matrosen und Seeleute. Und obwohl sie heute hauptsächlich von Touristen besucht wird, hat sie sich diese einzigartige Atmosphäre bewahrt. Probiere den berühmten Gin do Mar und genieße die Entspannung nach deinen langen Wanderungen.
Die Insel Terceira: von Angra do Eroísmo zum vulkanischen Kamin Algar do Carvão
Wir bleiben in der zentralen Gruppe des Azoren-Archipels und erobern Pereira, die dritte Insel, die von Seefahrern entdeckt wurde. Angra do Eroísmo ist so lebendig wie eine echte europäische Hauptstadt. Die ehemalige Hauptstadt der Azoren erzählt noch heute von ihrer glanzvollen Vergangenheit. Angra do Eroísmo gehört zum UNESCO Welterbe und ist eine schöne Abwechslung zwischen deinen Wanderungen inmitten der Natur. Kathedralen, Burgen, Panoramaterrassen, aber vor allem die Impérios werden dich begeistern. Das sind farbenfrohe kleine Tempel, die Kapellen ähneln. Doch letztlich ist alles in dieser Stadt eine Entdeckung wert.
Mit dem Besuch von Algar do Carvão kehren wir in die wilde Natur Terceiras zurück. Er ist ein einzigartiges Naturdenkmal, ein richtiger Vulkanschornstein, inaktiv, aber ein wahres Abenteuer. Vom Kraterrand aus geht es bis zu 100 Meter in die Tiefe und während du die Gegend erkundest, wirst du von der rundherum üppigen Vegetation verzaubert. Nicht der gesamte Weg ist begehbar, aber du kannst einen Teich erkennen, der sich am Kraterboden gebildet hat – ein wirklich surreales Szenario. Zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Azoren gehört auch eine etwa 700 Meter lange „Lavaröhre“: die Grotto do Natal. Sie verdankt ihren Namen der Tatsache, dass es dort einen Altar gibt. Jedes Jahr wird hier die Weihnachtsmesse gefeiert. WeRoad bringt dich auch dorthin!
Gönn dir eine Pause und besuche dann Praia do Vitória. Das hübsche Küstenstädtchen ist für seine Strandpromenade und die typischen Tavernen bekannt. Schließlich gilt Terceira als die feierfreudigste Insel des Archipels. Daher sollte zu den Dingen, die du auf den Azoren erleben kannst, auch eine Partynacht gehören!
Whale Watching auf der Insel Pico
Unter den Sehenswürdigkeiten der Azoren verdient das Whale Watching zweifelsohne einen Platz auf dem Siegertreppchen. Generell eignen sich alle Inseln des Archipels für die Walbeobachtung. Schließlich kannst du hier fast ein Drittel der weltweit existierenden Arten beobachten. Die Insel Pico ist jedoch historisch gesehen berühmt für diese riesigen Meeresbewohner. Früher war der Walfang eine eigene Industrie. Heute stehen die Wale unter Schutz. Der Tourismus erlaubt eine rücksichtsvolle Beobachtung, um diese großartigen Tiere nicht zu stören. Bewaffne dich einfach mit einem Fernglas und warte auf den richtigen Moment. Und nicht vergessen: Halte deine Kamera bereit!
Auf dieser Insel kannst du eine der schönsten Wanderungen auf den Azoren unternehmen. Die Route führt dich zum höchsten Gipfel des Archipels: Der Berg Pico. Eine 4- bis 6-stündige Wanderung bringt dich auf 2.351 Meter über dem Meeresspiegel. Natürlich ist diese Route nicht für jeden geeignet, aber der Blick ist atemberaubend.
Die Insel Pico ist auch berühmt für ihre Weinberge, die so einzigartig sind, dass sie zum UNESCO-Welterbe gehören. Die Rebstöcke werden durch Trockenmauern vor dem Seewind geschützt. Aus der Ferne betrachtet, wirken sie wie ein Labyrinth. Das besondere Klima und die vulkanischen Böden sorgen für einen trockenen und fruchtigen Wein. Auf der Insel angekommen, solltest du dir eine Weinprobe also nicht entgehen lassen.
Die westlichsten Inseln Europas: Flores und Corvo
Flores wird auch „die rosa Insel“ genannt. Warum, das erfährst du, wenn du den höchsten Punkt, den Morro Alto, erreicht hast. Denn dann liegt dir ein wunderschönes Plateau zu Füßen, das mit atemberaubenden Azaleen bewachsen ist. Deren rosa Farbe gab der Insel ihren Spitznamen. Von hier aus kannst du die außergewöhnliche Vegetation von Flores mit ihren zahlreichen Bächen und Wasserfällen bewundern. Übrigens, Canyoning ist eine der beliebtesten Aktivitäten auf der Insel.
Flores nennt auch eines der berühmtesten Naturdenkmäler der Azoren ihr Eigen, das zweifellos zu den originellsten Sehenswürdigkeiten gehört. Die Rocha dos Bordões ist eine Reihe imposanter Basaltsäulen. Von Weitem sehen sie aus wie eine riesige Orgel. An der Küste von Flores entlang zu segeln ist ein weiteres unvergessliches Erlebnis. Denn die Küste ist sehr abwechslungsreich. An manchen Stellen ragen Klippen steil hinauf und woanders kannst du deinen Blick über weite flache Regionen schweifen lassen. Und mit dem Boot nur eine gute halbe Stunde entfernt liegt die Insel Corvo.
Corvo ist die kleinste der neun Inseln und die Einzige, die ein echter Inselvulkan ist. Was erwartet dich auf Corvo? Die Besiedelung ist recht spärlich. Rund 500 Einwohner leben auf der am dünnsten besiedelten Azoren-Insel. Das macht sie jedoch nicht weniger attraktiv, auch wenn ihr Spitzname „die graue Insel“ ist. Betrachte sie einfach in ihrer Gesamtheit als ein Bauwerk vulkanischen Ursprungs. Was dich mit Sicherheit beeindruckt, war für ihre einstigen Entdecker zunächst unattraktiv, weshalb sie lange vom menschlichen Einfluss unberührt blieb. So konnte sie sich ihre Einzigartigkeit bewahren. Heute bestimmt die Landwirtschaft den Rhythmus auf der Insel, die trotz zerklüfteter und steiler Küsten betrieben wird. Die Hauptattraktion ist der Vulkankrater Calderão. Auch er gehört zu den Dingen, die man auf den Azoren unbedingt besuchen sollte.
Die Insel São Jorge
Lass dich von der längsten Insel des Archipels überraschen. São Jorge erstreckt sich über 60 Kilometer und liegt in der Mitte der portugiesischen Inselgruppe. Wie du sicher schon bemerkt hast, ist auch São Jorge, genau wie ihre Schwestern, der perfekte Ort für begeisterte Wanderer. Eines der beliebtesten Ziele ist der Pico de Esperança. Dieser ist nicht etwa nur ein einfacher Berg – er ist ein Vulkan, dessen letzter Ausbruch auf das Jahr 1907 zurückgeht. Die Route ist einfach fantastisch. Zum einen wegen ihres üppigen Grüns, typisch für die Azoren, zum anderen wegen ihres tollen Panoramas. Dank seiner schmalen, lang gestreckten Form liegt dir, auf dem höchsten Punkt von São Jorge, der Atlantik beiderseits zu Füßen. Was will der Mensch mehr… Der Abstieg zum Meer hinunter ist nicht so einfach, wie es von oben aussieht, denn die Insel ist von steilen Klippen geprägt. Am Fuße erwartet dich Mutter Natur mit einer weiteren Überraschung: die Fajas. Dabei handelt es sich um sehr flache Landzungen. Diese bilden einen scharfen und zugleich malerischen Kontrast zu den steilen Klippen. Sie sollten auf jeden Fall auf deiner Liste der Sehenswürdigkeiten auf den Azoren stehen.
Gerade die „Extreme“ sind die faszinierendsten Dinge, die man auf São Jorge sehen kann. Da diese so langgestreckt ist, solltest du dich für das Auto entscheiden. Fahre Richtung Osten und besuche Topo, berühmt für seine natürlichen Pools. Anschließend, Richtung Westen, geht’s zur Punta do Rosais mit seinem beeindruckenden Leuchtturm. Von hier aus kannst du bei gutem Wetter die Insel Graciosa mit bloßem Auge sehen.
Graciosa: die weiße Insel der Azoren
Was kannst du auf den Azoren noch erleben? Wie wäre es mit einem Besuch des UNESCO-Biosphärenreservats, das zugleich Welterbe ist? Ja, du hast richtig gehört. Graciosa kann sich mit diesem Titel schmücken, denn sie gehört zu den unberührtesten und am wenigsten touristischen Inseln des Archipels. Und noch eins macht Graciosa so außergewöhnlich. Hier respektiert die Architektur die Natur. Sie beeinträchtigt sie nicht, ganz im Gegenteil, sie folgt ihrem Rhythmus. Das Eingreifen des Menschen beschränkt sich ausschließlich auf die zahlreichen Weinberge und prächtigen Windmühlen.
Graciosa wird wegen des massiven Vorkommens von Vulkangestein auch die „weiße Insel“ genannt. Denn im Laufe der Zeit hat sich das Gestein verändert, sodass es eine weißliche Farbe angenommen hat. Wie auf allen Azoreninseln kannst du auch auf Graciosa eine reizvolle Wanderung zur Caldeira unternehmen, einer ellipsenförmigen Senke, die auf dem Vulkan thront. Die kleine Insel Praia an der Küste ist eine besondere Schutzzone und ebenso einen Besuch wert. Dort lebt die Monteiro-Sturmschwalbe, der einzige endemische Seevogel der Azoren.
Wann solltest du die Azoren besuchen?
Wir geben dir ein paar Infos zum Klima des Archipels und verraten dir, welche Jahreszeit die beste ist.
Auf den Azoren solltest du immer wasserdichte Kleidung und bequeme Schuhe tragen. Genau, auf diesen Inseln, die dem wechselhaften Seewetter und den Strömungen so stark ausgesetzt sind, herrscht ein eher regnerisches Klima. Das ist aber zugleich eine der faszinierendsten Eigenschaften des Archipels. Richte dich bei der Wahl deiner Reisezeit nach dem Wetter, aber sei dir bewusst, dass Regen unvermeidlich ist! Vermeide aber den Herbst und entscheide dich eher für den Juni. Die Natur wird dir ein üppiges, blumiges Schauspiel bieten, dem der Regen so schnell nichts anhaben kann. Die trockenste Zeit, in der Regen dennoch nie ausgeschlossen werden kann, liegt zwischen Juli und Mitte August, bevor die Hurrikans kommen. Dann herrscht eine Durchschnittstemperatur von 25 Grad. Du wählst damit die goldene Mitte, in der es weder zu heiß noch zu kalt ist – perfekt für die unzähligen Wanderungen, die du unternehmen möchtest!
Verkehrsmittel auf den Azoren
Inlandsflüge
Wenn du von A nach B willst, bedenke, dass die Entfernungen zwischen den verschiedenen Inseln ziemlich groß sind. Die beiden am weitesten voneinander entfernten Inseln trennen immerhin rund 600 km. In einigen Fällen reicht eine Fähre, während du für andere Ziele auf Inlandsflüge zurückgreifen musst. Wir empfehlen dir, dein Inselhopping im Voraus zu planen, besonders wenn du in der Hochsaison reist. Die Flugpläne sind ziemlich unflexibel. Wenn du also im Voraus buchst, kannst du deine Reise besser planen und dir einen Platz in einem kleinen Flugzeug sichern.
Mietwagen
Um auf einer Insel von einem Punkt zum anderen zu kommen, brauchst du auf jeden Fall einen Mietwagen. Obwohl der Tourismus auf den Azoren in den letzten Jahren zugenommen hat, haben die öffentlichen Verkehrsmittel noch nicht mit dieser Entwicklung Schritt gehalten. Du kannst zwar auch den Bus nehmen, der jedoch eher selten fährt. Die Flexibilität aber, die dir ein Auto bietet, wird für deinen Urlaub sicher von Vorteil sein. So gilt auch hier: Reserviere dein Auto vor der Abreise, denn auf den verschiedenen Inseln gibt es nicht so viele verfügbare Fahrzeuge.
Taxis
Die Möglichkeit, sich mit dem Taxi fortzubewegen, kann beim Wandern sehr nützlich sein. Nach Absprache mit dem Fahrer kannst du dich zu dem Punkt bringen lassen, an dem die Wanderung beginnt und dich dann am Zielort abholen lassen. In Anbetracht der langen Wanderzeit kann ein Taxi in manchen Fällen auch ein Lebensretter sein!
