Die Golden Week – oft auch „Goldene Woche“ genannt – wirkt ein bisschen wie Japans Antwort auf Silvester, Weihnachten und lange Wochenenden, nur dass hier alles zu einer einzigen Feiertagsexplosion verdichtet wird.
Für Reisende eröffnet sich ein magischer Einblick in Traditionen – und gleichzeitig ein logistisches Puzzle, das man besser nicht erst am Flughafen zu lösen beginnt.
Wer Ende April oder Anfang Mai nach Japan reist, landet mitten in einer kulturellen Festperiode, die das Land jedes Jahr komplett umkrempelt. Es ist eine der aufregendsten Zeiten, um Japan hautnah zu erleben: voller Feste, Farben, Stimmung – und ja, auch voller Menschen. Wenn du planst, in dieser Zeit durch Japan zu reisen oder einfach verstehen willst, warum das Land kollektiv in Bewegung gerät, bist du hier genau richtig. Willkommen zu deinem ultimativen Guide für diese besondere Feiertagsperiode.

Table of Contents
Was ist die Golden Week? Entstehung und welche Feiertage dazugehören
Die Golden Week ist die Zeit im Jahr, in der mehrere japanische Feiertage so praktisch intereinanderfallen, dass beinahe das ganze Land frei hat. Offiziell startet die Festwoche am 29. April und endet am 5. Mai. Je nach Kalender können Wochenenden die Periode leicht verlängern.
Vier offizielle Feiertage bilden das Herzstück dieser besonderen Woche.
29. April – Tag der Shōwa (Shōwa no Hi)
Die Golden Week beginnt mit einem Blick in die Vergangenheit. Der Tag der Shōwa erinnert an den ehemaligen Kaiser Hirohito und eine Epoche voller Umbrüche. Viele Japaner nutzen diesen Feiertag für Spaziergänge oder kleine Ausflüge – ein sanfter Auftakt für die bevorstehende Festwoche.

3. Mai – Tag der Verfassung (Kenpō Kinenbi)
Dieser Tag feiert die Einführung der japanischen Nachkriegsverfassung im Jahr 1947. Für Reisende bedeutet das vor allem: viel Betrieb. Viele Japaner nutzen den freien Tag für Kurztrips – Bahnhöfe wirken oft schon früh wie Fanmeilen vor einem Popkonzert.
4. Mai – Tag des Grüns (Midori no Hi)
Ursprünglich nur ein Brückentag, ist der 4. Mai heute eine Liebeserklärung an die Natur. Viele zieht es in Parks, Gärten oder einfach hinaus ins Grüne – perfekt, um das Frühlingswetter zu genießen.
5. Mai – Tag der Kinder (Kodomo no Hi)
Der bunte Abschluss gehört den Kindern – und den berühmten Karpfenfahnen, den sogenannten Koinobori, die überall im Wind tanzen und Stärke sowie Mut symbolisieren.
Familien feiern den Tag mit traditionellen Speisen und viel gemeinsamer Zeit. Für Reisende ist Kodomo no Hi einer der schönsten Einblicke in japanische Familienkultur: farbenfroh, lebendig und unglaublich fotogen.

Feiertags-Chaos: Warum die Golden Week die Logistik beeinflusst
Die Golden Week ist wunderschön, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Während das ganze Land in Feierlaune ist, steigen die Preise fast so zuverlässig wie Kirschblüten im Frühling.
Preise und Buchungen: Frühzeitige Planung ist Pflicht
Japans Transport- und Unterkunftssystem ist normalerweise sehr zuverlässig, stößt in dieser Woche jedoch an seine Grenzen. Hotels und Hostels sind oft Monate im Voraus ausgebucht – und was noch verfügbar ist, kostet deutlich mehr.
Vor allem Shinkansen-Tickets sind betroffen: Wer spät bucht, braucht viel Flexibilität. Preise steigen, Verfügbarkeiten sinken – in fast allen Regionen. Wenn du sparen oder sicher reisen möchtest, solltest du frühzeitig reservieren.
Wenn du den Planungsstress vermeiden möchtest, kann eine Gruppenreise eine hervorragende Option sein.
Transport-Herausforderungen: Shinkansen und Staus
An allen großen Bahnhöfen, besonders in Tokio, Osaka oder Nagoya, bildet sich oft ein Menschenmeer. Die Shinkansen sind trotz Minutentakt sehr voll. Reserviere unbedingt Sitzplätze, sobald du deinen Reiseplan kennst. Autofahrer brauchen ebenfalls Geduld: Die Autobahnen verwandeln sich während der Ferienzeit gern in lange Blechschlangen.
Wichtig: Die größten Reisewellen gibt es typischerweise am Beginn und Ende der Golden Week (um den 29. April und den 5. Mai). Plane diese Tage möglichst flexibel.

Öffnungszeiten: Geschlossene Büros, volle Sehenswürdigkeiten
Viele Büros und Banken schließen während dieser Feiertagsperiode. Touristenspots dagegen? Offen und voller Menschen. Du wirst an Orten wie dem Meiji-Schrein, dem Tokyo Skytree oder dem Kiyomizu-dera definitiv nicht allein sein. Aber das gehört dazu: Japan zeigt sich in dieser Woche von seiner lebendigsten Seite.
Was Reisende erleben können: Traditionen und Feste
Die Golden Week ist nicht nur organisatorisch herausfordernd, sondern vor allem kulturell einzigartig. Für viele Kenner ist sie eine der schönsten Reisezeiten – vorausgesetzt, man mag Farben, Traditionen und lebhafte Stimmung.
Ein Highlight: Kodomo no Hi und die Koinobori
Der 5. Mai ist nicht irgendein Feiertag. Er ist kunterbunt, fröhlich und ein visueller Traum. Überall hängen Koinobori, riesige Karpfenfahnen, die im Wind tanzen und Gärten, Flüsse und ganze Städte schmücken. Wenn du in dieser Woche unterwegs bist, ist dieser Tag ein absolutes Highlight. Die Atmosphäre ist ausgelassen und bietet einen wunderbaren Einblick in die japanische Familienkultur.

Einzigartige Feste: Regionale Highlights im Frühling
Neben den vier großen nationalen Feiertagen finden überall kleine und große Frühlingsfeste statt, die sogenannten Matsuri. Manche feiern die Natur, andere die lokale Geschichte, wieder andere einfach das Leben. Die Golden Week ist eine Zeit, in der du in jeder Region etwas anderes entdecken kannst. Und genau das macht diese Woche für Besucher so besonders.
Insider-Tipps: So navigierst du die Golden Week wie ein Profi
Um zwischen Menschenmassen, Traditionen und Verkehrsströmen nicht den Überblick zu verlieren, helfen ein paar clevere Tipps.
Tokio und Kyoto: Die größten Menschenmengen meiden
Ja, Tokio und Kyoto sind großartig. Während der Golden Week gleichen sie aber oft wogenden Menschenwellen. Die Bahnhöfe sind zu Stoßzeiten kaum wiederzuerkennen.
Ein guter Trick: Besuche lieber früh am Morgen kleinere Viertel wie Yanaka in Tokio oder Arashiyama in Kyoto. Oder du weichst direkt auf andere Städte aus. Entdecke die charmante Stadt Nara in Japan oder such dir ein Ziel wie Kamakura, das mit Tempeln, Meerluft und entspannterer Stimmung punktet.
Aktiv bleiben: Naturparks statt Züge
Viele Japaner verbringen diese Zeit mit Familienbesuchen oder Kurztrips in die großen Städte. Die Berge und Nationalparks sind zwar nicht leer, aber immer noch wesentlich entspannter als Bahnhöfe zur Rushhour. Hier hast du genug Raum, um einmal tief durchzuatmen.
Wenn du also keine Lust auf Zug-Sardinenkonserven hast, lohnt sich ein Ausflug in die Natur. Wandern, Spazieren und Aussichtspunkte genießen geht selbst in dieser turbulenten Woche wunderbar.

Alternative Reisezeit: die beste Zeit für Japan
Wenn du eher Ruhe suchst oder auf dein Budget achten musst, kann es sinnvoll sein, die Golden Week bewusst zu meiden. Japan hat das ganze Jahr über schöne Reisezeiten. Um dich über die beste Reisezeit für Japan im Detail informieren zu können, solltest du vorher überlegen, welche Orte und Erlebnisse für dich persönlich am wichtigsten sind.
Deine Japan-Reise: Gut geplant trotz Golden Week!
Jetzt weißt du, was du über diese intensive Feiertagsperiode wissen musst – und wie du das Beste daraus machst. Die Golden Week schenkt dir einzigartige Momente: Karpfenfahnen, Matsuri, ein Japan im kollektiven Feiertagsmodus. Buche früh, bleib flexibel und lass dich auf das ein, was diese Woche so besonders macht.
Egal ob Golden Week oder anderer Zeitpunkt: Wenn du nicht alleine reisen möchtest, dann entdecke unsere Japan Gruppenreise durch Tokio, Kyoto, Hiroshima und Osaka. Hier erlebst du die wichtigsten Stationen – gemeinsam mit Menschen, die Japan genauso lieben wie du.
Wenn du andere Schwerpunkte willst, schau dir alle organisierten Gruppenreisen nach Japan an und finde die Tour, die zu deinen persönlichen Highlights passt. Also: Koffer packen, Kamera nicht vergessen – Japan wartet auf dich.
