Um die japanisches Essen ist in den letzten Jahren ein richtiger Hype entstanden. Wir meinen: Ganz zu Recht, denn japanisches Essen ist einfach der Hammer. Es ist gesund, unglaublich lecker und spiegelt eine reiche Kultur und lange Tradition wider. Den Japanern geht es nicht darum, sich einfach nur den Magen zu füllen. Jedes Gericht ist die perfekte Balance zwischen Geschmack und Ästhetik, was sich auch in der spektakulären Präsentation der Gerichte zeigt. Denk mal an schön arrangiertes Sushi, Sashimi und leckere Misosuppe, alles effektvoll und mit viel Können angerichtet. Selbst die kleinen Reisbällchen, die Onigiri, werden von den japanischen Hausfrauen mit viel Können und kleinen Algenschnipseln dekorativ aufgehübscht. Das Auge isst ja schließlich mit – diesen Spruch hätten die Japaner erfinden können.
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Grundlagen der japanischen Küche
In Japan legt man großen Wert auf frische Zutaten und geht sparsam mit Gewürzen um, um den natürlichen Eigengeschmack der einzelnen Bestandteile nicht zu überdecken. Viel Wert wird auch auf die Verwendung von saisonal passenden Zutaten oder farblich auf das Gericht abgestimmtes Geschirr gelegt. Die japanischen Restaurants in Deutschland haben sich oft dem deutschen Geschmack angepasst, obendrein ist es manchmal schwierig, spezielle Zutaten zu bekommen. Wenn du also authentisches japanisches Essen erleben willst, führen alle Wege nach Japan. Hier erlebst du die ganze Vielfalt dieser Esskultur, von der du in Deutschland nicht einmal zu träumen wagst.
Setz dich in Tokyo in ein traditionelles Izakaya, genieß die ungezwungene Atmosphäre und lass dir vom Küchenchef die weltbesten Häppchen servieren, bestell in Kyoto ein traditionelles Kaiseki-Menü oder schlemme dich in Osaka durch die Vielfalt des Streetfoods – in Japan erwarten dich kulinarische Genüsse, die du nie vergessen wirst. Also pack deine Koffer und fliege mit uns nach Japan. Hier erwarten dich nicht nur malerische Landschaften, spektakuläre Sehenswürdigkeiten und viele Attraktionen, sondern auch ein kulinarisches Schlaraffenland. Japan – ein Paradies für Foodies, das entdeckt werden will.
Traditionelles japanisches Essen
Wenn du deine Lieblingsgerichte bislang nur genossen hast, aber keine wirkliche Ahnung von japanischem Essen hattest, verraten wir dir im Folgenden viel Hintergründiges, damit du dich das nächste Mal beim Bestellen im Restaurant nicht blamierst.
Sushi
Was deine Großeltern früher vielleicht in den Mülleimer geworfen hätten, zählt heute zu den kulinarischen Gaumenfreuden, die sich viele Leute eine Stange Geld kosten lassen: Sushi. Im Prinzip handelt es sich dabei um nichts anderes als kalten gesäuerten Reis, der mit rohem Fisch kombiniert wird. Aber das beschreibt nur sehr ungenau die Vielfalt und das Konzept, das dahintersteht. Die bekannteste Art ist Maki. Dabei werden Reis und verschiedene Füllungen wie Fisch, Rettich oder Gurke auf ein Algenblatt gelegt, dieses wird dann mitsamt der Füllung eingerollt und in Scheiben geschnitten.
Nigiri sind kleine Reishäufchen, die mit rohem Fisch, Meeresfrüchten oder Omelett belegt werden. Ganz puristisch ist Sashimi. Dabei handelt es sich um rohen Fisch ohne Reis. Das ist aber noch längst nicht alles. Wasabi, eine höllisch scharfe Meerrettichpaste und eingelegter Ingwer sorgen für den Kick, zum Dippen gibt es Sojasoße. Sushi (aber nicht Sashimi) kannst du problemlos mit den Fingern essen, ohne von den Japanern schief angesehen zu werden – schließlich handelt es sich dabei um Fingerfood.
Ramen – das japanische Soulfood
Von Zeit zu Zeit braucht jeder eine Extraportion Wärme – was könnte es da Schöneres geben als eine dampfende Nudelsuppe? Was den Vietnamesen ihre Pho, ist den Japanern ihre Ramen-Nudelsuppe. Stell dir vor, du sitzt in einem Ramen-ya und die in einen Kimono gewandete Kellnerin bringt dir eine dampfende Brühe, in der hausgemachte Nudeln, eine Scheibe Fleisch, ein halbes Ei oder andere sorgsam ausgewählte Zutaten schwimmen.
Wenn du den ersten Schluck kostest, beginnen deine Geschmacksknospen aufzublühen, denn die Brühe hat tagelang geköchelt und schmeckt wunderbar intensiv und würzig, sodass du dich wie im Gourmethimmel fühlst. Sorry, da kann nicht mal Omas Hühnersuppe mithalten. Ramen sind übrigens nur eine von mehreren Nudelvarianten. Sie werden aus Weizenmehl hergestellt und sind ziemlich dünn. Sie sind auch die Basis für Yakisoba, gebratene Nudeln mit Fleisch und Gemüse. Bei Udon handelt es sich um dicke Nudeln mit einer fleischigen Konsistenz, während Soba aus Buchweizenmehl hergestellt werden und einen leicht nussigen Geschmack haben.
Knusprig, knuspriger, am knusprigsten – Tempura
Tempura (gesprochen Tem-pra) ist ein Meisterwerk der japanischen Küche. Bei diesem Gericht handelt es sich um eine kulinarische Symphonie, bei der Geschmack, Optik und Sensorik eine wichtige Rolle spielen – kurz gesagt, um ein japanisches Essen, das dich umhauen wird. Die Zubereitung klingt einfach: Verschiedene Zutaten, beispielsweise Fisch, Garnelen, Pilze, Lotuswurzel oder Zwiebelscheiben, werden in einem Teigmantel goldgelb frittiert. Tatsächlich ist Tempura kein Gericht für Kochanfänger, denn es ist äußerst schwierig, alle Zutaten gleichmäßig knusprig und zart hinzubekommen. Bei der Zubereitung spielen sowohl die Zusammensetzung des Teigs als auch die Temperatur des Öls eine wichtige Rolle, denn am Ende soll jedes einzelne Stück so kross und knusprig sein, dass beim Drapieren auf Papier kein einziger Fettfleck zurückbleibt. Tempura ist wirklich die Queen des Frittierguts. Gereicht wird das Ganze mit einer Dipsoße und etwas geriebenem Rettich, in exklusiven Gourmettempeln manchmal auch nur mit etwas Salz.
Sukiyaki – Party für die Geschmacksnerven
Sukiyaki (gesprochen S-ki-ya-ki) ist ein perfektes Gericht für Einsteiger in die japanische Küche. Wenn du dich mit rohem Fisch und Algen bislang noch nicht so recht anfreunden konntest, probiere doch einmal den leckeren Eintopf. Er besteht aus hauchdünn geschnittenem Rindfleisch (idealerweise vom Kobe-Beef), das mit Pilzen, Glasnudeln, Tofu, Chinakohl und Frühlingszwiebeln in einer würzigen Brühe gekocht wird. Sukiyaki ist ein typisches Wintergericht, das ähnlich wie unser Fondue am Tisch in einem speziellen Topf zubereitet wird. Es wird besonders gern zur Bōnenkai, der Party am Ende des Jahres, gegessen, bei der die Japaner zum Trinken und Feiern zusammenkommen, um das Jahr zu verabschieden. Unverzichtbar beim Sukiyaki ist das rohe Ei, in das die Japaner ihre Zutaten vor dem Essen tunken. Es soll den intensiven Geschmack der würzigen Soße mildern. Sukiyaki ist echtes Comfort-Food, das dich happy macht.
Tradition und Esskultur
Jedes Land hat seine ganz eigenen Traditionen, die auch die Esskultur betreffen. Wenn dir Japan und japanisches Essen bislang immer rätselhaft und unverständlich vorgekommen sind, bringen wir hier etwas Licht ins Dunkel.
Teezeremonie – deine Übung in Achtsamkeit
Wie hältst du es mit dem Tee? Teebeutel in die Tasse, heißes Wasser darüber – fertig? Ein Japaner würde dich wahrscheinlich für einen Banausen halten und dir empfehlen, eine japanische Teezeremonie zu besuchen, um zu erfahren, was Stil und Eleganz bedeuten. Bei einer japanischen Teezeremonie dreht sich alles um den grünen Tee Matcha, Achtsamkeit, Zen, Ästhetik, innere Einkehr und so weiter. Wir wollen dich hier aber nicht weiter mit der Philosophie dahinter langweilen, im Zweifelsfall kannst du alles nachlesen, denn es sind schon ganze Bücher über die Teezeremonie geschrieben worden.
Quintessenz des Ganzen ist: Die Teezeremonie kann man nicht beschreiben, man muss sie erleben. Wenn die Teemeisterin den Bambusquirl schwingt und damit das Teepulver mit Wasser verrührt, ist das eine eindrucksvolle Lektion in Präzision, Eleganz und Achtsamkeit. Wahrscheinlich kannst du dir gar nicht vorstellen, wie viele Jahre an Training und Übung es bedarf, um so formvollendet Tee zuzubereiten. Musst du auch gar nicht! Lehn dich einfach zurück, vergiss den Stress des Alltags und genieße die Vibes. Also hol deinen Kimono aus dem Schrank, übe den Seiza-Sitz, um auf den Tatami eine gute Figur zu machen, und tauche ein in die japanische Teekultur.
Die Izakaya-Kultur – ausgehen wie die Japaner
Wenn die Japaner einmal richtig Spaß haben möchten, treffen sie sich im Izakaya. Diese Locations sind mit dem Begriff „Kneipe“ nur annähernd beschrieben, in Wirklichkeit handelt es sich um Genussoasen, in denen du hervorragend essen, trinken und vor allem mit Freunden abhängen kannst. Die Geselligkeit spielt die Hauptrolle, aber natürlich ist das japanische Essen auch nicht zu verachten. In jedem Izakaya gibt es eine umfangreiche Speisekarte, die kleine Häppchen – ähnlich wie die spanischen Tapas – aufführt. Mit im Angebot können sein: Edamame (in Salzwasser gekochte Bohnen), Yakitori (gegrillte Hühnerspieße) oder Okonomiyaki (eine Art Pfannkuchen, der mit verschiedenen Zutaten belegt ist).
Auch Unagi, gegrillter Aal auf Reis, ist sehr beliebt. Jede Region in Japan hat ihre eigenen Spezialitäten. Das Gute ist, dass du dich bei einer Rundreise durch Japan durch die regionale Esskultur schlemmen kannst. So ist Osaka für seine Takoyaki, von Teig umhüllte Oktopusstücke, berühmt, in Utsunomiya soll es die besten Gyoza, gefüllte Teigtaschen, geben, in Kanagawa schmecken die Sardinen besonders gut. Also schnapp dir deine Stäbchen und begib dich auf eine Schlemmertour durch Japan.
Süßigkeiten und Snacks
Japanische Süßigkeiten machen glücklich. Beispielsweise Mochi! Die kleinen weichen Reiskugeln, die es mit verschiedenen Füllungen und in verschiedenen Einfärbungen gibt, sind so zart, dass sie förmlich auf der Zunge zergehen. Sehr beliebt sind auch Dorayaki, fluffige kleine Pancakes, die es mit verschiedenen Füllungen gibt, beispielsweise süße Bohnenpaste. Wenn du kein Süßschnabel bist und gern pikant isst, empfehlen sich die salzigen Osenbei, knusprige Reiscracker. Wir versichern dir: Der Geschmack macht süchtig. Osenbei sind typische „omiyage“, die die Japaner ihren Kollegen oder Freunden von einer Reise mitbringen – also sollten sie sich doch auch gut als Mitbringsel für die Daheimgebliebenen eignen.