

Marrakesch ist weder die größte noch die älteste, geschweige denn die Hauptstadt von Marokko. Doch wenn es um Marrakesch Sehenswürdigkeiten geht, ist die Stadt zweifellos die faszinierendste des Landes und ein kultureller Höhepunkt. Alte Paläste, historische Gärten und die Gassen der Medina erzählen die Geschichte einer reichen Vergangenheit. In den Straßen, Boutiquen und Cafés trifft diese auf das moderne Leben. Magisch, lebendig und ein bisschen chaotisch – so zeigt sich Marrakesch seinen Besuchern. Nicht umsonst ist die Stadt ein Liebling von Hollywoodregisseuren. Hier wurden Big-Budget-Produktionen wie „Der Mann, der zu viel wusste“, „Gladiator“ und „Mission: Impossible“ gedreht. Wenn du dich aufmachst, um Marrakesch live und vor Ort zu erleben, wirst du dich in deinem eigenen erinnerungswürdigen Film wiederfinden.
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Jemaa el-Fnaa: das Herz von Marrakesch
Jemaa el-Fnaa bedeutet übersetzt „Platz der Gehängten“. Aber keine Angst, hier geht es alles andere als schaurig zu. Tatsächlich ist der große Marktplatz Herz und Seele der Stadt. Am frühen Morgen gehört der Jemaa el-Fnaa noch den Tauben. Dann geht es los. Ab 10:00 Uhr beginnt der offizielle Trubel. Tagsüber reihen sich Händler aneinander, die von Gewürzen über Gebrauchsgegenstände bis hin zu handgefertigten Souvenirs (fast) alles verkaufen.
Hungrig? Kein Problem. Die zahlreichen Imbissstände servieren marokkanische Spezialitäten, die eine Freude für jeden Gaumen sind. Der Duft von Gewürzen, das Rufen der Händler und die Musik verschmelzen zu einer unvergleichlichen Atmosphäre. Abends verwandelt sich der Platz in ein riesiges Open-Air-Spektakel. Musiker, Schlangenbeschwörer und Geschichtenerzähler sorgen für Unterhaltung. Lautes Stimmengewirr mischt sich mit den rhythmischen Klängen von Trommeln. Alkohol ist in Marrakesch – zumindest in der Öffentlichkeit – tabu. Viel köstlicher sind ohnehin die frisch gepressten Säfte, die du für wenig Geld bei den Obsthändlern auf dem Markt bekommst.
„Hast du nur einen Tag in Marokko, dann verbringe ihn in Marrakesch. Hast du nur eine Stunde, so verbringe sie auf dem Jemaa Eel-Fnaa“, sagt ein marokkanisches Sprichwort. Der Jemaa el-Fnaa ist nicht umsonst eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Marrakesch.

Die Koutoubia-Moschee: ein architektonisches Meisterwerk
Mit ihren gedrungenen Ecktürmen und dem T-förmigen Grundriss gehört die Koutoubia-Moschee zu den Wahrzeichen unter den Marrakesch Sehenswürdigkeiten. Das Gebäude zeigt sich schlicht, majestätisch und beeindruckend. Besonders auffällig ist der 77 Meter hohe Minarett-Turm. Er überragt die Stadt und kann von fast jedem Punkt in Marrakesch gesehen werden. Damit ist der Turm ein hervorragender Orientierungspunkt.
Die Koutoubia-Moschee stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde zum architektonischen Vorbild für zahlreiche weitere marokkanische Moscheen. Sie bietet Platz für 25.000 Gläubige. Damit ist die „Moschee des Buchhändlers“ das spirituelle Zentrum der Stadt. Nicht-Muslime dürfen das Gebäude zwar nicht betreten, doch ein Spaziergang um die Moschee herum lohnt sich. Sie ist eine der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten in Marrakesch und ein Ort, der wie kaum ein anderer Geschichte und Baukunst verkörpert.

Jardin Majorelle: eine grüne Oase in der Wüste
Der Jardin Majorelle ist ein Paradies für die Augen. Der außergewöhnliche Ort wurde vom französischen Maler Jacques Majorelle über einen Zeitraum von fast 40 Jahren angelegt. Berühmt wurde er jedoch vor allem durch Yves Saint Laurent. Nach Majorelles Tod besuchte der Modeschöpfer den Garten des Malers und verliebte sich auf Anhieb in das Anwesen. Er hörte von den Plänen, das gesamte Gelände in einen Hotelkomplex zu verwandeln. Kurzerhand kaufte er zusammen mit seinem Geschäftspartner Pierre Bergé den Garten, um seine Zerstörung zu verhindern. Bei den anschließenden Sanierungsarbeiten wurde penibel darauf geachtet, der Vision Majorelles treu zu bleiben.
Nach einem Besuch des Gartens wirst du verstehen, warum Yves Saint Laurent hier seine Inspiration fand. Das ganze Anwesen wirkt, als sei es einem Traum entsprungen. Kakteen, Palmen und Teiche mit Seerosen schaffen eine magische Atmosphäre. Ikonisch sind zudem die in auffallendem Blau gestrichenen Gebäude. Dieses Blau hat sogar seinen eigenen Namen: Bleu Majorelle.
Marrakesch Sehenswürdigkeiten Tipp: Der Jardin Majorelle erfreut sich bei Touristen großer Beliebtheit. Es lohnt sich, ihn möglichst früh am Tag zu besuchen, um den größten Touristenströmen zu entgehen.

Der Bahia-Palast: ein Juwel der marokkanischen Architektur
Auf der Karte der Marrakesch Sehenswürdigkeiten darf der Bahia-Palast nicht fehlen. Jeder Winkel dieses Palastes erzählt eine Geschichte aus 1001 Nacht. Das Gebäude ist ein Meisterwerk marokkanischer Handwerkskunst. Der Bau des Palastes wurde vom Ingenieur Muhammed bin Makki Al-Messiwi überwacht. Er hatte die Kunst der Holzverarbeitung in Meknes erlernt. Auf der riesigen Fläche des Palastes buhlen farbenfrohe Fliesenmuster und kunstvolle Holzschnitzereien um die Aufmerksamkeit ihrer Betrachter.
Doch nicht nur die Architektur des Palastes, auch seine Geschichte ist einzigartig. Es war ein ehemaliger Sklave, der das extravagante Gebäude errichten ließ. Si Moussa gelang es, vom Sklaven zum Kammerherrn des Königs und später zum Großwesir aufzusteigen. Zwischen 1866 und 1867 ließ er den nördlichen Teil des riesigen Anwesens bauen. Heute laden die zahlreichen Innenhöfe mit Brunnen und Orangenbäumen Touristen zum Verweilen ein.
Auch hier gilt: Willst du die Stoßzeiten vermeiden, dann besuche dieses touristische Highlight am besten gleich nach der Öffnung am Morgen.
Die Saadier-Gräber: ein Stück königlicher Geschichte
Versteckt hinter hohen Mauern, blieben die Saadier-Gräber jahrhundertelang unentdeckt, bis man sie im Jahr 1917 auf französischen Luftaufnahmen wiederfand. Heute zählen sie zu den faszinierendsten Sehenswürdigkeiten von Marrakesch und ganz Marokko. Ursprünglich wurden die Gräber im 14. Jahrhundert erbaut. Mitte des 15. Jahrhunderts wurden sie erweitert und verschönert. Später wurden sie unter einer neuen Dynastie zugemauert, um sie zu verbergen.
Die Gräber sind ein Meisterwerk islamischer Architektur, reich verziert mit bunten Mosaiken, filigranen Schnitzereien und kunstvollen Kuppeln. Besonders beeindruckend ist das große Mausoleum, auch „Saal der zwölf Säulen“ genannt. In den hier befindlichen Särgen halten Saadier-Sultane und ihre Familienmitglieder die ewige Ruhe. Im Zentrum des Geländes befindet sich das kleine Mausoleum. Dort sind die Gräber weiterer Familienangehöriger und enger Vertrauter der Saadier-Sultane. Der Garten der Anlage soll die islamische Vorstellung des Paradieses symbolisieren.
Die Medina und ihre Souks: ein Paradies für Shopping-Liebhaber
In der Medina, der Altstadt Marrakeschs, führen enge Gassen zu den Souks. In den zum Teil überdachten und labyrinthartigen Geschäftsvierteln bieten Händler ihre Schätze an: duftende Gewürze, fein gewebte Teppiche, Textilien und kunstvoll gefertigte Laternen. Hier heißt es: Feilschen? Unbedingt! Es gehört zur marokkanischen Kultur und macht den Einkauf zum Erlebnis. Bleib beim Handeln stets freundlich, aber bestimmt. Am besten fängst du mit der Hälfte des erstgenannten Preises an.
Im Jahr 1070 wurde die Medina von der Almoraviden-Dynastie gegründet. 1995 wurde sie zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Damit gehört die Medina von Marrakesch offiziell zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Altstadt besteht aus mehreren Vierteln. In jedem Viertel findest du neben dem Souk mit seinen zahlreichen Geschäften die wichtigsten öffentlichen Elemente wie Moscheen, Hammams.
Im Jahr 2023 wurde Marrakesch mit seinen Sehenswürdigkeiten von einem Erdbeben erschüttert. Dabei wurden in der historischen Altstadt zahlreiche Häuser zerstört. Auch die rote Festungsmauer zur Medina erlitt Schäden.

Das Museum von Marrakesch: Kunst und Geschichte vereint
In einer Stadt mit einer bewegten Geschichte und einer vielfältigen Kultur darf ein Museumsbesuch nicht fehlen. Das Marrakesch Museum ist eine perfekte Mischung aus Kunst, Kultur und Geschichte. Schon das Gebäude selbst ist beeindruckend. Der prachtvolle Palast aus dem 19. Jahrhundert verzaubert mit filigranen Mosaiken und kunstvoll gearbeiteten Holzdecken. Gegründet und eingerichtet wurde das Museum am Place Ben Youssef von dem Industriellen Omar Benjelloun.
Marrakesch Sehenswürdigkeiten Bonus-Tipp: Einen halbstündigen Spaziergang entfernt vom Marrakesch Museum befindet sich das YSL-Museum von Marrakesch. Dieses Museum widmet sich voll und ganz dem legendären Modedesigner Yves Saint Laurent. Ein Muss für Mode- und Designfans.
Das Viertel Gueliz: das moderne Marrakesch erleben
Hast du erst einmal genug von Kunst und Geschichte? Dann auf nach Gueliz. Die Neustadt ist das moderne Gesicht von Marrakesch und ein spannender Kontrast zur historischen Medina. Hier findest du schicke Boutiquen, zeitgenössische Kunstgalerien und angesagte Restaurants. Während die Medina von Tradition und Geschichte erzählt, versprüht Gueliz eine kosmopolitische Atmosphäre. Internationale Küche trifft auf moderne marokkanische Interpretationen und die Shopping-Erfahrung reicht von Luxusmarken bis zu einzigartigen Stücken unbekannter Designer.
Gueliz zeigt, dass Marrakesch nicht nur Vergangenheit, sondern auch Gegenwart und Zukunft bedeutet. Hier kannst du nach einem Tag voller historischer Eindrücke das urbane Leben genießen. Gueliz ist der Stadtteil, der moderne Eleganz mit marokkanischem Charme verbindet und dir damit eine weitere Seite von Marrakesch offenbart.
Der Menara-Garten: ein Ort der Ruhe
Wenn dich nun nach all den Marrakesch Sehenswürdigkeiten, die Sehnsucht nach Ruhe packt, ist der perfekte Zeitpunkt für einen Besuch des Menara-Gartens. Die Anlage ist ein friedlicher Rückzugsort in der Hektik der Stadt. Hier kannst du in Olivenhainen die Seele baumeln lassen, den Pavillon am See bestaunen und zwischen den Grünflächen flanieren. Der Blick auf die majestätischen Atlasberge im Hintergrund ist atemberaubend und erinnert daran, wie nah Natur und Stadt in Marrakesch beieinander liegen. Besonders bei Sonnenuntergang, wenn das Licht den See im Menara Garten rotgold färbt, wird die Magie des Ortes sichtbar. Der Menara-Garten ist ein perfektes Ziel für alle, die inmitten des Trubels von Marrakesch eine Auszeit suchen.

Marrakesch erleben wie nie zuvor
Historische und architektonische Highlights, lebendige Tradition und gelebte Moderne – Marrakesch ist eine einzigartige Stadt. Es gibt so viel zu entdecken und zu erleben. Und nicht nur die Stadt selbst, auch die Sehenswürdigkeiten in Marrakeschs Umgebung laden zu Erkundungstouren ein. Von den Atlasbergen über die Wüste Sahara bis zur Küste bei Essaouira gibt es in der Region eine Vielzahl an Highlights.

Worauf also willst du warten? Entdecke unsere Gruppenreise nach Marokko und tauche ein ins magische Marrakesch und seine Umgebung (Was du in Marokko unbedingt sehen musst).