Du planst eine Tour durch Spanien und weißt noch nicht, wo deine Reise beginnen soll? Andalusien ist eine Region im Süden des Landes, reich an Kultur und Geschichte. Hier erfährst du, was du in Andalusien unbedingt gesehen haben musst.
Spanien besteht nicht nur aus Madrid oder Barcelona. Neben den beiden Protagonisten des “El Clasico” gibt es noch viel mehr zu sehen.
Zuerst ein paar Infos über die Region. Was dir sofort auffallen wird, die Architektur ist stark von den Einflüssen der Kulturen geprägt, die in der Region gelebt haben, vor allem von den Mauren. Einige der Paläste in diesem Stil sind so außergewöhnlich, dass hier Serien und Filme gedreht wurden, die für ihre Kulissen berühmt sind.
Du willst wissen, welche? “Game of Thrones” und “Star Wars” sprechen wohl für sich.
Eine Tour durch Andalusien hat viel zu bieten, von Küstenlandschaften bis zu Hochburgen der Kultur, von spektakulären Aussichten bis zu märchenhaften Palästen wie aus 1001 Nacht.
In Andalusien gibt es so viele Dinge zu erleben und zu sehen. Je nachdem, wie viele Tage du in dieser fantastischen Gegend verbringen kannst, solltest du deine Auswahl treffen.
Gehen wir schrittweise vor und sehen uns die Hauptattraktionen jeder Stadt an.
Table of Contents
Was du in Andalusien gesehen haben musst: Los geht’s in Sevilla
Plaza de España
Sevilla ist sicherlich ein guter Ausgangspunkt, um die zahlreichen Schönheiten zu entdecken, die über ganz Andalusien verstreut sind. Sevilla ist das Gesicht der Region und beherbergt wahre Schätze an Traditionen.
Beginnen wir mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Sevilla:
Die Giralda – Der Glockenturm der Kathedrale von Sevilla ist eines der Symbole der Stadt. Hier befindet sich das Grab keines Geringeren als Christoph Kolumbus.
Der Alcazar – Der während der arabischen Herrschaft erbaute Königspalast ist von einem Garten umgeben, der einem Märchen entsprungen zu sein scheint.
Die Plaza de España – Er ist einer der schönsten Plätze der Welt. Der Platz ist voller Allegorien und Anspielungen auf Spanien und seine Städte, also nimm dir Zeit und schau ihn dir ganz genau an.
Diese kleine Liste wird dir sehr nützlich sein, denn das sind die wichtigsten Dinge, die du in Sevilla an einem Tag sehen kannst.
Aber neben den Sehenswürdigkeiten gibt es in Sevilla auch unzählige alltägliche kleine Besonderheiten zu entdecken.
Dazu gehört ein Besuch des Viertels Santa Cruz: Hier schlägt das Herz der Stadt. Und vor allem kannst du hier großartig essen und die besten Tapas in ganz Spanien probieren. Allein dafür lohnt es sich, hierher zu kommen. Du kannst auch andere typische Gerichte probieren, wie Menudo Sevillano, eine Art andalusische Kutteln, Alinas-Kartoffeln mit Zwiebeln, Petersilie und dem typischen Essig zubereitet sowie Flamenco-Eier.
Zu den zehn Dingen, die du in Sevilla unbedingt gemacht haben musst, gehört ein Besuch in einem Club, wo du Flamenco tanzen kannst, sowie ein Besuch im Museum über diesen beliebten Tanz. Du musst kein geborener Tänzer sein, aber du tauchst absolut authentisch in die andalusische Kultur ein.
Was du in Andalusien gesehen haben musst: Cádiz
Die Landscaft von Cadiz
Zusätzlich zu den Sehenswürdigkeiten in Sevilla möchten wir dir eine kleine Perle in der Nähe der andalusischen Stadt empfehlen, die nur wenig mehr als eine Stunde mit dem Zug entfernt ist: Cádiz.
Im Vergleich zu den anderen Städten Andalusiens ist Cádiz wirklich sehr klein und kaum bekannt. Aber die wunderschöne Stadt kann sich rühmen, die am längsten ununterbrochen bewohnte Stadt Europas zu sein. Ja, Cádiz wurde vor etwa 3.100 Jahren von den Phöniziern gegründet. Nicht schlecht, oder?
Cádiz ist aber nicht nur eine Stadt voller Sehenswürdigkeiten, sondern auch ein wichtiges kulturelles Zentrum, denn hier gibt es eine alte Universität, an der heute viele Erasmus-Studenten ihre Prüfungen ablegen. Der Grund, warum wir sie dir empfehlen, ist ihre Schönheit durch die maurischen Einflüsse.
Der Aufenthalt hier kann kurz ausfallen, aber Folgendes darfst du dir in Cádiz keinesfalls entgehen lassen:
Die Plaza de San Juan de Dios – Zu dem wahrscheinlich schönsten Platz der Stadt gehören auch Wasserspiele und historische Bars;
Das römische Amphitheater – Das antike Bauwerk ist eines der größten in der Region;
Die Kathedrale von Cádiz – “Die Ewige” wird sie auch genannt, da sie nie fertiggestellt wurde;
Der zentrale Markt – Hier kannst du eine Mittagspause einlegen und dich mit hervorragendem Fisch zu einem wirklich günstigen Preis verwöhnen lassen;
Der Turm von Tavira – Von hier oben hast du einen fantastischen Panoramablick.
Wie gesagt, Cádiz ist klein, aber die wunderschöne Architektur und authentische Stimmung sowie seine Nähe zu Sevilla machen es zu einem attraktiven Ziel für alle, die etwas mehr Zeit zur Verfügung haben.
Was du in Andalusien gesehen haben musst: Málaga, wir kommen!
Malaga
Werfen wir einen Blick auf ein weiteres Highlight in Andalusien: Málaga.
Málaga ist die jüngste Stadt der Region. Hier bilden Kultur und Nachtleben eine einzigartige Einheit. Ein Besuch in Málaga bedeutet, in die Kultur Andalusiens einzutauchen. Immerhin wurde Picasso hier geboren und so ist ihm eines der wichtigsten Museen gewidmet. Aber du bist hier auch in einer Stadt, in der man im Sommer den ganzen Tag am Strand feiert und in der es eine der berühmtesten “Ferias” (Volksfeste) Spaniens gibt.
Hier ist unsere Liste der Dinge, die du in Málaga nicht verpassen darfst:
Das Picasso-Museum – Bei deinem Besuch erfährst du alles über die Geschichte des spanischen Malers und entdeckst viel mehr als nur seine berühmtesten Werke;
La Manquita – Die Kathedrale von Málaga rühmt sich, eine der majestätischsten Kathedralen der Welt zu sein;
Castillo de Gibralfaro – Sie ist eine der berühmtesten Festungen Spaniens;
Alcazaba von Málaga – Das mächtige Bauwerk ist eine Art Pendant zum königlichen Alcazar von Sevilla;
Calle Larios – Es ist das Zentrum der Stadt, wo du eine Tour durch die zahlreichen Bars und Geschäfte bis hin zur Plaza de la Constitución unternehmen kannst.
Wenn du einmal in Malaga bist, musst du auf jeden Fall die Strände kennenlernen. Im Sommer empfehlen wir dir unbedingt ein Bad an La Málagueta, El Palo, La Caleta oder am El Candado.
Wenn du im August nach Andalusien reist, darfst du die Malagamesse nicht verpassen. Sie wird auch La Gran Fiesta genannt (der Name spricht hier für sich). Eine Woche dauert die Feria. Mit ihr feiern die Málagueños die Schönheit des Sommers. Jeder kann mitmachen und die zahlreichen Shows, Live-Konzerte und Verkostungen der örtlichen Weine erleben.
Málaga und seine Umgebung: Ronda
Ronda
Unter den Ausflugszielen in Málaga und Umgebung müssen wir das kleine Dorf Ronda unbedingt erwähnen, ein kleiner, typisch andalusischer Ort, der schon Hemingway und Welles begeistert hat.
Die Schlucht des Flusses Tajo bietet gemeinsam mit der Stadt Ronda herrliche Fotomotive, die dich noch lange als Desktop-Hintergrundbild begleiten werden.
Was es in Andalusien zu sehen gibt: auf einen Sprung nach Córdoba
Egal, ob du deine Andalusien-Reise auf eigene Faust planst oder von einem Reiseveranstalter organisieren lässt, Córdoba musst du einfach besuchen. Sie ist eine der interessantesten Städte dieser Region.
Als Siedlungsort von Römern, Juden, Muslimen und Christen wurde Córdoba im Laufe der Jahrhunderte zum Schmelztiegel der Kulturen.
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Córdoba gehören:
Die Judería – Im alten jüdischen Viertel von Córdoba spürst du die ganze Geschichte dieser Stadt während du die für Andalusien typische Architektur entdeckst. Vom jüdischen Viertel aus gehst du in Richtung Calleja de las Flores, eine der schönsten Straßen der Stadt. Von hier aus hast du einen einzigartigen Blick auf die Moschee.
Die Mezquita, d.h. die Moschee – Sie ist das Wahrzeichen der Stadt, das heute eines der schönsten Beispiele maurischer Bau-Kunst in Spanien ist.
Der Alcázar de los Reyes Cristianos – Er ist die Residenz der katholischen Könige von Spanien.
Die Synagoge von Córdoba – Sie ist die einzige in ganz Andalusien und die am besten erhaltene in ganz Spanien.
Die Kapelle des Heiligen Bartholomäus – Hier triffst du auf eines der eindrucksvollsten Beispiele der Mudéjar-Architektur in Spanien.
Die Porta del Ponte und die Römische Brücke – Gemeinsam sind sie einzigartig. Von hier aus kannst du hervorragende Aufnahmen von der Stadt machen.
In Córdoba gibt es unzählige Dinge zu entdecken, daher empfehlen wir dir bequeme Schuhe. Gehe so viel wie möglich zu Fuß: Hinter jeder Ecke versteckt sich ein Motiv für ein tolles Foto.
Was zu sehen gibt: Willkommen in Granada
Granada: Die Aussicht vom Sacromonte Viertel
Auf deiner Tour durch Andalusien darfst du Granada keinesfalls übergehen. Diese Stadt musst du einfach besuchen, selbst wenn du nur fünf Tage für ganz Andalusien hast.
Hier erwartet dich das meistbesuchte Baudenkmal Spaniens: die Alhambra. Wie gesagt, es ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Andalusien. Deshalb raten wir dir, dein Ticket im Voraus zu kaufen, um Warteschlangen zu vermeiden. So kannst du deinen Besuch ganz entspannt genießen. Wir empfehlen dir das Kombiticket, d.h. eine Karte, die auch den Eintritt zum Palacio de Generalife beinhaltet. Der Palast diente einst den muslimischen Königen als Ruhestätte und zeigt heute einen der schönsten Gärten Spaniens.
Die Anlage ist das Wahrzeichen der Stadt. Vor allem seine Paläste und Gärten sind das Symbol für die Macht der Nasriden-Dynastie.
In Granada empfehlen wir dir auch das Viertel Albaicin, eines der malerischsten der Stadt, von dem aus du einen ersten Blick auf die riesige Anlage der Alhambra werfen kannst.
Ein anderes Highlight (im wörtlichen Sinn), ist die Suche nach den Miradores, Granadas schönsten Aussichtspunkten. Davon gibt es einige, aber wir raten dir zu dem Mirador de San Nicola, dem Mirador de San Cristobal und dem Mirador de San Miguel Alto, die dank ihrer Lage unvergessliche Panoramablicke garantieren.
Abschließend sollte ein Besuch des einstigen Zigeunerviertels Sacromonte auf deiner Liste stehen. Das Viertel ist bei Universitäts- und Erasmus-Studenten sehr beliebt, wie die gesamte Stadt wegen ihres unglaublichen Angebots an Unterhaltung und Clubs. In Sacromonte sind viele Häuser eigentlich Höhlen, die in die Berge gegraben wurden und heute meist für den Tourismus genutzt werden. Man nennt sie auch Cuevas (spanisch für Höhle). Der Besuch einer Flamenco-Show in einer dieser Höhlen ist wirklich mitreißend!
Wann solltest du Andalusien besuchen?
Granada im Winter, im Hintergrund die Sierra Nevada (die ihrem Namen alle Ehre macht)
Andalusien ist eine weite Region mit starken Temperaturschwankungen zwischen der Küste und den Bergen im Landesinneren. Der Sommer ist Hauptreisezeit, aber wenn du es lieber etwas kühler magst, solltest du eine andere wählen: 40°C sind selbst an der Küste tagsüber ziemlich normal! Wenn du hingegen heißes Wetter liebst, ist die Sommersaison wegen der vielen Partys und Aktivitäten perfekt.
Aber auch mitten im Winter hat die Region viel zu bieten. Die Weihnachtsfeiertage sind hier ein einzigartiger Moment, ebenso Silvester. Die Städte sind voller Lichter und die belebten Märkte und Plätze sind wunderschön anzusehen, wenn sie für die Feiertage geschmückt werden.
In Spanien ist es Tradition, dass man an Silvester zu Hause mit der Familie oder Freunden zu Abend isst und dann bis Mitternacht wartet und dabei die Traditionen einhält: Man feiert auf der Plaza, aber nicht bevor man 12 Weintrauben gegessen hat, eine pro Minute in den letzten 12 Minuten des Jahres. Es heißt, dass diese Tradition denjenigen Glück bringe, die an sie glauben, ein bisschen wie das Zählen von Linsen in einigen Regionen Italiens.
Frühling und Herbst sind wie so oft im Leben der Mittelweg. Der Herbst ist für diejenigen zu empfehlen, die einen ruhigen Besuch wünschen, und der Frühling für diejenigen, die Baden gehen, aber trotzdem die heißeren Monate meiden wollen.
Wie du sicher schon bemerkt hast, hängt alles davon ab, wie gut du Hitze verträgst. Wenn sie dich nicht zu sehr stört, ist der Sommer die beste Zeit, auch wenn die anderen Jahreszeiten dich noch überraschen können.
