Lust auf ein echtes Abenteuer fernab der ausgetretenen Touri-Pfade? Dann komm mit uns nach Usbekistan! Das Land in Zentralasien ist immer noch ein echter Geheimtipp. Umso mehr ein Grund, mal hinzufahren und zu checken, was da so abgeht. Und sei versichert: Du wirst begeistert sein!
Usbekistan ist ein richtig abgefahrenes Land mit einer uralten Kultur und krassen Sehenswürdigkeiten. Städte wie Samarkand, Buchara und Khiva sind voll davon! Schon allein bei der Erwähnung der Namen geht das Kopfkino los und wir fühlen uns wie in ein Märchen aus 1001 Nacht versetzt. Und dann noch die Landschaften! Endlose Steppen, fruchtbare Täler, steil aufragende Berge, Seen inmitten der Wüste – Outdoorfans sind hier voll in ihrem Element. Damit du jetzt nicht komplett den Überblick verlierst, haben wir dir im Folgenden unsere Favoriten unter Usbekistans Sehenswürdigkeiten zusammengestellt. Mach dich also bereit für dein Usbekistan-Abenteuer!
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Gut zu wissen: Allgemeines über Usbekistan
Usbekistan ist nicht gerade eine Mainstream-Destination und es gibt bestimmt eine ganze Menge Leute, die nicht mal genau wissen, wo sie Usbekistan auf der Landkarte finden sollen. Zugegeben: Bei diesen ganzen Stan-Staaten kann man schon mal den Überblick verlieren. Lass uns dir etwas Nachhilfe in Sachen Erdkunde geben: Usbekistan liegt in Zentralasien und grenzt im Norden an Kasachstan, im Süden an Afghanistan, im Nordosten an Kirgisistan, im Südosten an Tadschikistan und im Südwesten an Turkmenistan. Also genau am richtigen Fleck!
Der größte Teil von Usbekistan ist Wüste. Und davon gibt es nicht nur eine, sondern gleich drei: Die Karakum-Wüste, die südlich des Aralsees gelegene Aralkum und die Kyzylkum. Allein die erstreckt sich über zwei Fünftel des ganzen Landes und sogar bis nach Kasachstan. Wenn du nach Osten schaust, liegen dort das Tian-Shan- und das Alaigebirge und mittendrin das idyllische Fergana-Tal. Das stellt einen krassen Kontrast zum Rest des Landes dar, denn es ist sehr fruchtbar und total wichtig für die Landwirtschaft. Hier werden Baumwolle, Reis, Obst und Wein angebaut – ein richtiges kleines Paradies.
Hauptstadt und größte Stadt des Landes ist Taschkent, hier leben mehr als zwei Millionen Menschen. Der echte Hammer sind aber die historischen Städte, die du dir auf keinen Fall entgehen lassen solltest. Samarkand, Buchara und Khiva sind so voller Kultur und Geschichte(n), dass es dich umhauen wird. Die meisten von Usbekistans Sehenswürdigkeiten konzentrieren sich hier und du wirst angesichts der Pracht der Paläste, Plätze und Moscheen gar nicht mehr aus dem Staunen herauskommen!
Autonome Region Karakalpakstan
Wenn wir über Usbekistan sprechen, dürfen wir auch Karakalpakstan nicht vergessen. Das ist eine autonome Republik im Westen des Landes am Aralsee. Hier leben 1,8 Millionen Menschen auf einer Fläche, die in etwa halb so groß wie Deutschland ist! Die Karakalpaken haben ihre ganz eigene Kultur, ihre eigene Sprache, ihre eigene Flagge und ihr eigenes Parlament.
Die Hauptstadt Nukus ist eine grüne Oase in der Wüste rund um den Aralsee. Seit dieser in den letzten Jahren dramatisch geschrumpft ist, hat sich auch das Leben der Leute und das Gesicht der Stadt drastisch geändert. Trotzdem gibt es hier eine Menge zu sehen! Es gibt ein cooles Kunstmuseum, das Bilder klassischer russischer Avantgarde-Kunst aus den zwanziger, dreißiger und vierziger Jahren zeigt. Wenn du mehr auf alte Steine und Gemäuer stehst, gibt es da noch etwa zehn Kilometer von Nukus entfernt die antike Nekropole von Mizdakhan. Die ist über 200 Hektar groß und über 2400 Jahre alt. Der Legende nach soll sich hier sogar das Grab Adams befinden.
Weiterhin gibt es einige krasse Burgen und Festungen zu bestaunen. Unser Favorit ist die etwa 2000 Jahre alte Shilpiq-Festung, die eine aufregende Geschichte hinter sich hat. Sie beweist, dass hier inmitten der Wüste einstmals krass viele Menschen lebten. Shilpiq war auch ein Friedhof – und zwar für die Anhänger der Lehre Zarathustras. Die haben die Himmelsbestattung praktiziert, genauer gesagt: Sie haben ihre Toten hierher gebracht und den Rest den Vögeln überlassen.
Entdecke die Vielfalt
Usbekistan ist unglaublich vielfältig und geschichtsträchtig. Natur, Kultur, uralte historische Stätten und moderne Metropolen – das ganze Programm. Ob du also auf Outdoor-Abenteuer stehst, wie Indiana Jones aufregende Ruinenstätten erforschst oder in den Metropolen urbane City-Vibes genießt: In Usbekistan kommst du garantiert auf deine Kosten.
Landschaften und Regionen
Usbekistan ist krass. Von den Wüsten bis hin zu fruchtbaren Tälern, von den Gebirgslandschaften bis hin zum erstaunlichen Aydarkul-See – hier scheint alles extrem. So gehört die Landschaft mit zu den schönsten von Usbekistans Sehenswürdigkeiten und im Folgenden wollen wir dir ein paar dieser natürlichen Highlights und Attraktionen vorstellen. Also pack deine Wanderschuhe ein und mach dich mit uns auf den Weg!
Kyzylkum (Wüste)
Wenn du von der Wüste Kyzylkum hörst, denkst du bestimmt zuerst an endlose Sandmeere, Dünen und an das landschaftsgewordene Nichts. Falsch gedacht! Die Kyzylkum ist unglaublich vielfältig und neben ausgedehnten Ebenen gibt es hier auch viele Hügel, die Höhen bis zu 700 Meter erreichen können. Sogar Viehwirtschaft ist möglich und du wirst öfter mal auf Dromedare und baktrische Kamele treffen, die hier in der Gegend herumstreifen.
Das Tollste: Mit etwas Glück kannst du hier richtig krasse Fossilien von echten Dinos und Urweltlebewesen finden. Die haben so abgefahrene Namen wie Therizinosaurus oder Ornithomimosauria … – aber wir wollen hier nicht ins Nerdige abdriften. Fakt ist: Die Wüste Kyzylkum ist eine von Usbekistans Sehenswürdigkeiten, die du unbedingt abchecken solltest.
Aydarsee
Ein See mitten in der Wüste – ist das nicht abgefahren? Der Aydarsee liegt im Südosten Usbekistans mitten in der Kyzylkum. Der ist noch gar nicht so alt – eigentlich war hier nur eine kleine Senke, in der sich nur im Frühling etwas Wasser sammelte. Im Jahr 1969 fiel besonders viel Regen und die Leute waren gezwungen, Wasser aus dem Staudamm Shardana in die Senke abzulassen. So entstand der Aydarsee. Mit seinem kristallklaren Wasser ist er ein echtes Naturparadies.
Hier haben sich verschiedene Vogelarten angesiedelt, darunter Pelikane, Kormorane und Geier. Im Frühling und Herbst kannst du auch Flamingos und Kraniche entdecken – die perfekte Location für Birder, die hier die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten können. Im Wasser gibt es Karpfen, Welse, Zander und viele andere Fischarten – der Aydarsee zeigt dir, dass auch da, wo früher nichts war, Leben entstehen kann. Rund um den Aydarsee gibt es auch zahlreiche Bademöglichkeiten. Also vergiss auf keinen Fall dein Badezeug, wenn du einen Ausflug zum Aydarsee machst. Gönn dir!
Fergana-Tal
Auf unserer Liste von Usbekistans Sehenswürdigkeiten darf natürlich auch das Fergana-Tal nicht fehlen. Es gehört zu Usbekistan, erstreckt sich in Teilen aber auch über Kirgistan und Tadschikistan und ist ein echter Melting Pot – manche Leute sagen sogar, dass hier die Wiege der zentralasiatischen Kultur liegt. Noch immer sind in der Region die typisch usbekischen Traditionen lebendig, beispielsweise die Seidenspinnerei. Schließlich liegt Usbekistan an der Seidenstraße, wo diese Kunst eine lange Tradition hat. Das Fergana-Tal ist auch für seine prachtvollen blauen und grünen Keramikfliesen bekannt, die unter dem Namen Fergana-Keramik bekannt sind. Du wirst diese wunderschönen Fliesen in Usbekistan immer wieder an den verschiedenen Bauwerken sehen und wenn du weißt, wo und wie sie hergestellt wurden, ist das doch noch mal ein ganz besonderer Kick, oder?
Citylife genießen
Usbekistan punktet aber nicht nur durch seine Naturschönheiten. Auch Städtereisende, geschichtlich, kulturell und architektonisch Interessierte kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten. Die historischen Stätten und modernen Städte sind voll von farbenprächtigen Palästen, atemberaubenden Moscheen und anderen architektonischen Kunstwerken, dass du aus dem Staunen – und Fotografieren – gar nicht mehr herauskommen wirst. Im Folgenden haben wir ein paar der unbedingten Must-sees und schönsten von Usbekistans Sehenswürdigkeiten zusammengestellt.
Samarkand
Samarkand: Hört sich nicht schon allein der Name wie ein Märchen an? Samarkand ist ein echtes Traumziel, strahlender Mittelpunkt der legendären Seidenstraße, eine der ältesten Städte der Welt, kulturelles Zentrum des islamischen Ostens, eng verknüpft mit den Namen Alexander der Große, Timur und Dschingis Khan, ehemals schönste und bedeutendste Stadt der Welt … wir könnten ewig so weitermachen. Wir wollen dich aber nicht langweilen, deshalb nur eins: Samarkand ist einzigartig und wenn man bedenkt, welch krasse Geschichte die Stadt hinter sich hat, kann man nur in Ehrfurcht erstarren. Kein Wunder, dass die Innenstadt in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde.
Mit zu den absoluten Highlights und den schönsten von Usbekistans Sehenswürdigkeiten gehört der berühmte Registan-Hauptplatz. So was hast du noch nicht gesehen: Der Platz wird von drei besonders prachtvoll gestalteten Koranschulen flankiert, alle zusammen ein architektonischer Traum in Blau, Grün und Gold. Schau dir mal die prachtvollen Portale und Minarette an – die verleihen dem Ganzen eine märchenhafte Aura. Fast könnte man erwarten, dass gleich Aladin auf seinem fliegenden Teppich vorbeikommt und dich zu einer Sightseeing-Tour der etwas anderen Art einlädt.
Aber das ist noch lange nicht alles! Da gibt es noch das prachtvolle Gur Emir Mausoleum, die Grabstätte von Timur und einigen Mitgliedern seiner Familie – ebenfalls ein unbedingtes Must-see. Vergiss auch nicht die Bibi-Khanum-Moschee, die einstmals als größte und schönste Moschee der gesamten islamischen Welt galt. Das ist nur eine kleine Auswahl aller Highlights, die das unvergleichliche Samarkand für dich bereithält.
Buchara
Und dann ist da noch Buchara, das genau wie Samarkand eine wichtige Station entlang der Seidenstraße war. Die siebtgrößte Stadt Usbekistans ist so reich an prachtvollen Moscheen, Medressen und anderen Baukunstwerken, dass die UNESCO gar nicht anders konnte, als das historische Zentrum von Buchara zum Weltkulturerbe zu erklären. Buchara ist so krass alt, dass man eigentlich gar nicht genau weiß, wann es gegründet wurde, es könnte vielleicht um das Jahr 600 vor Christus sein. Sicher ist, dass das Samaniden-Mausoleum im Jahr 907 erbaut wurde und damit das älteste noch erhaltene Gebäude Zentralasiens ist.
Die Leute fanden den Style so cool, dass sie danach weitere Bauten in dieser Art errichteten – so hat das Mausoleum den Baustil der ganzen Region geprägt. Und hey … vergiss nicht die Zitadelle von Ark. Der gesamte Komplex umfasst eine Fläche von etwa vier Hektar. Das ganze Ding wirkt wie eine Mischung aus „Games of Thrones“ und Mittelalter-Saga. Wenn du vor den riesigen Mauern stehst, fühlst du dich ganz, ganz klein.
Und wenn du dann genug von alten Gemäuern und Steinen hast und eine kleine Auszeit brauchst, bummele über den Basar. Der liegt mitten im historischen Zentrum und erstaunt durch seine spezielle Kuppelarchitektur. Ein echtes Meisterwerk der Ingenieurskunst und eine von den eindrucksvollsten von Usbekistans Sehenswürdigkeiten. Früher diente er als Werkstatt- und Markthalle für Juweliere und Goldschmiede. Schmuck gibt es heute selbstverständlich immer noch, darüber hinaus aber auch Textilien und Haushaltszubehör. Lass dich einfach treiben und genieße die Vibes – sicher findest du hier auch manch hübsches Mitbringsel für die Daheimgebliebenen.
Khiva (Chiwa)
Wenn du eine Location mit absolutem Wow-Faktor suchst – hier ist sie! Die Oasenstadt Khiva gehört seit 1990 zum UNESCO-Welterbe – aber das hast du dir ja wahrscheinlich schon gedacht. Schon im Jahr 1997 feierte die Stadt ihr 2500-jähriges Jubiläum. Spannend wurde es im Jahr 712, als die Araber dort einfielen und den Islam mitbrachten. Seither ging es in Khiva oft drunter und drüber und der unglaubliche Reichtum der Stadt zog alle möglichen Eroberer an, beispielsweise Dschingis Khan oder den berüchtigten Timur, der Teile der Stadt plattmachte.
Die Zeiten sind aber zum Glück längst vorbei, sodass du heute ganz gechillt durch die Gassen schlendern kannst und einige der schönsten von Usbekistans Sehenswürdigkeiten bestaunst. Nimm dir aber genügend Zeit, denn in der Altstadt von Khiva gibt es mehr als 250 eindrucksvolle historische Bauten, darunter den Palast Tasch-Hauli, die Zitadelle Kuya-Ark und das Minarett Kalta Minor.
Shahrisabz
Die „grüne Stadt“ – so die Übersetzung des Namens – steht ein bisschen im Schatten von Samarkand, Buchara und all den anderen Top-Spots in Usbekistan. Trotzdem besitzt sie einen echten USP: Sie ist die Geburtsstadt von Timur, dem späteren Herrscher von Transoxanien. Dieser wollte die Stadt anstelle von Samarkand zur Hauptstadt seines Reichs ausbauen und fing schon mal damit an, riesige Prachtbauten zu errichten. Aus seinen Plänen wurde nichts, aber trotzdem ist Shahrisabz reich an architektonischen Highlights und Attraktionen.
Dazu gehören beispielsweise die Überreste des Oq Saroy-Palastes, Timurs majestätischer Residenz. Check auch mal die riesige Timur-Amir-Statue, die imposante Stadtmauer mit ihren sechs Toren sowie die zahlreichen Moscheen und Mausoleen. Sharisabz ist für sein hochwertiges Kunsthandwerk, vor allem seine Suzani-Stickereien bekannt. Die werden mit Seide oder Wolle ausgeführt und sind absolut kunstvoll und eine Welt für sich. Noch heute werden viele Suzanis von Hand gefertigt und sind richtige Prestigeobjekte, der Stolz ihrer Besitzer.
Termez
Termez im äußersten Süden von Usbekistan ist richtig, richtig alt – mehr als 2500 Jahre – und kann auf eine ziemlich bewegte Geschichte zurückblicken. Einstmals war hier das Zentrum der buddhistischen Kultur, dann kamen die Araber und brachten den Islam. Zur Zeit des Amir Timur war Termez ein Hotspot und the place to be. Die Zeiten sind schon lange vorbei, aber die vielen historischen und architektonischen Monumente aus den verschiedenen Epochen geben dir einen guten Eindruck vom Glanz der Vergangenheit.
Dazu gehört der Surmala-Turm, die Überreste einer buddhistischen Stupa aus dem zweiten bis dritten Jahrhundert. Er zählt zu den ältesten erhaltenen Bauwerken des Landes – ist das nicht unglaublich, wie lange der schon dort steht? Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche Paläste, tolle Museen und ein Puppentheater. Wenn du mal in Termez bist und Zeit hast, schau doch mal vorbei und verschaff dir dabei einen Eindruck von der lokalen Kultur.
Tashkent
Ob du nun Taschkent oder Tashkent liest, ist egal – gemeint ist immer die usbekische Hauptstadt. Es lohnt sich durchaus, in Tashkent ein paar Tage abzuhängen, denn hier gibt es eine ganze Menge zu sehen und zu entdecken.
Beispielsweise die Tashkent Metro. Die ist nach dem Vorbild der Moskauer Metro gestaltet und der Inbegriff von Bling-Bling. Wohin das Auge blickt: Riesige Hallen, Marmor, Kronleuchter, Gemälde und Kunst am Bau. Besonders cool ist die Station Kosmonavtlar, deren Thema das Sowjetische Raumfahrtprogramm ist.
Total futuristisch wirkt auch der Chorsu Basar (Chorsu Bazaar). Dabei verbirgt sich unter dem an ein Ufo erinnernden Kuppelbau einer der traditionsreichsten Märkte Zentralasiens. Das heutige Gebäude stammt aus dem Jahr 1966 und wenn sich auch das Innere der Markthalle ganz modern präsentiert, macht es doch trotzdem Spaß, herumzuschlendern und sich mit Früchten und anderen landestypischen Leckereien einzudecken.