Französisches Essen: Zwischen Bistroküche, Käsekunst und Haute Cuisine

Französisches Essen: Zwischen Bistroküche, Käsekunst und Haute Cuisine

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Hast du gewusst, dass der berühmte Eiffelturm im Winter schrumpft? Ganze fünf Zentimeter verliert das französische Wahrzeichen bei Minusgraden. Nicht etwa auf magische Weise, sondern auf physikalische. Aufgrund der Kälte zieht sich nämlich das Eisen zusammen. Daran kannst du denken, wenn du das nächste Mal davon träumst, mit Sicht auf den Eiffelturm genussvoll an einem Croissant zu knabbern.

Apropos: Französisches Essen ist deutlich facettenreicher als mancher denkt. Von wegen nur Baguette, Käse und Froschschenkel. Stattdessen wartet die französische Küche mit unzähligen Gerichten auf – vom bekannten „hmmm“ bis zum ausgefallenen „0h lala“. Möchtest du authentische französische Spezialitäten genießen, schaue über den Tellerrand hinaus. Wir stellen dir ein paar der Leckerbissen vor und zeigen dir, wo du sie dir schmecken lassen kannst. Also nichts wie los zum kulinarischen la belle vie.

Crêpes, Baguettes und Croissants: der Duft des französischen Alltags

Beim Gedanken an warme Croissants, knuspriges Baguette und einen mit Puderzucker bestreuten Crêpe läuft dir das Wasser im Mund zusammen? Vielen Franzosen ebenso, denn die leckeren Backwaren stehen bei den meisten vielleicht nicht täglich, aber doch regelmäßig auf dem Tisch.

Insbesondere das Croissant ist eine Art französisches Nationalgericht, obwohl es ursprünglich aus Österreich stammt. Das süße Teilchen aus Blätterteig und jeder Menge Butter wird am liebsten warm und mit einem Klecks Marmelade zum Frühstück verspeist. Ausgefallenere Varianten kannst du auf dem monatlichen Streetfoodmarkt im Pariser Stadtteil Belleville ausprobieren.

Stapel goldbrauner französischer Croissants auf einem Teller.

Nicht nur beim Croissant mögen es die Franzosen morgens süß. Auch auf dem Baguette sind Konfitüre oder Schokolade meist lieber gesehen als herzhafte Beläge. Natürlich schmeckt die außen knusprige und innen softe Brotstange auch ohne alles. Hole dir bei einem Urlaub in Paris am besten eine noch warme Kostprobe in einer Boulangerie.

Denkst du an französisches Essen, kommen dir sicherlich auch Crêpes in den Sinn. Die besonders dünnen Eierkuchen sind pur, mit süßem oder herzhaftem Belag ein Gaumenschmaus. Ursprünglich stammen sie aus der Bretagne. Kein Wunder also, dass dich hier zahlreiche Crêperien zum Probieren und Genießen verlocken. Möchtest du den authentischen Geschmack Frankreichs kennenlernen, solltest du der Versuchung unbedingt nachgeben.

Französischer Crêpe mit Puderzucker, Banane und Schokoladensoße.

Coq au Vin und Boeuf Bourguignon: französische Klassiker zum Verlieben

Schaust du den Franzosen beim gemütlichen Flanieren zu, glaubst du, dass sie keine Eile kennen. Zumindest in der Küche könnte das stimmen. Schließlich brauchen viele kulinarische Highlights aus Frankreich ihre Zeit. Ein gutes Beispiel: Coq au Vin, also „Hahn im Wein“. Hauptbestandteil des Gerichts ist das namensgebende Geflügelfleisch, das bis zu 24 Stunden in Gemüsebrühe und trockenem Rotwein mariniert.

Die Spezialität aus dem Burgund verzaubert die Geschmacksknospen mit deftigen und durch den Wein zart-süßlichen Noten. Eine Kostprobe gefällig? Die gibts nicht nur im Burgund, sondern auch in Paris. Gutbürgerliche Küche mit burgundischen Akzenten serviert etwa das Restaurant „Auberge Bressane“.

Auf der Speisekarte der Gaststube stehen auch weitere Leckereien aus dem Burgund, darunter das berühmte Boeuf Bourguignon. Statt einem Gockel schmort bei diesem französischen Essen Rindfleisch für mehrere Stunden im Rotwein. Serviert wird die kräftig-deftige Spezialität traditionell mit Kartoffelpüree und einem Gläschen Pinot Noir.

Käsekunst in Frankreich: mehr als nur Camembert

Würden Mäuse tatsächlich gern Käse futtern, bekämen sie in Frankreich vor Glück feuchte Augen. Schließlich sind hier mehr als 500 Käsesorten heimisch. Zu den französischen Spezialitäten gehört natürlich der mild-nussige Camembert aus der Normandie. Magst du es lieber buttrig, probierst du am besten Brie aus der gleichnamigen Region in Nordfrankreich. Fruchtige Nuancen bringt der Comté aus der Region Franche-Comté mit sich. Darf es etwas pikanter und vielleicht sogar leicht säuerlich sein, ist Roquefort aus Südwestfrankreich eine gute Wahl.

Bei so viel Käseauswahl fällt es schwer, sich zu entscheiden. Musst du gar nicht. Auf französischen Märkten wie denen in Mulhouse oder Lourmarine findest du zahlreiche Käsesorten zum Ausprobieren. Käsereien und Bauernhöfe, die zur Käsestraße der Normandie gehören, bieten ebenfalls Verkostungen an. Hier kannst du dir die bekanntesten „Käsevertreter“ Frankreichs auf der Zunge zergehen lassen.

Du möchtest die französische Küche entdecken, hast aber keine Lust auf eine lange Käsesuche? Dann bestell während deines Frankreichurlaubs im Restaurant am besten eine Käseplatte mit mehreren regionalen Sorten. Die passende Weinbegleitung hebt die verschiedenen Aromen noch einmal hervor.

Französischer Camembert und Cheddar auf einem Schneidebrett mit Beeren.

Meeresfrüchte und Bouillabaisse: Frankreichs Geschmack vom Meer

Französisches Essen aus dem Burgund ist deftig, dagegen gehts an den Küsten Frankreichs naturgemäß etwas maritimer zu. In der Bretagne etwa gehören Miesmuscheln, Seeigel und Meeresschnecken zu den typischen Spezialitäten.

Im Südwesten des Landes ist der beliebte Badeort Arcachon bekannt für seine Austernzucht. Bei den einheimischen Austernzüchtern bekommst du eine Kostprobe der frischen Meeresfrüchte. Eine Empfehlung für Muschel- und Krabbengenießer ist auch das Restaurant „Le Pitt“, das genau zwischen Uferpromenade und Bahnhof auf Feinschmecker wartet.

Wer französische Gerichte probieren möchte, sollte unbedingt auch der Bouillabaisse eine Chance geben. In der Fischsuppe aus der Provence schwimmen Fischsorten aus dem Mittelmeer – mit so originellen Namen wie Knurrhahn, Himmelsgucker oder Großer Roter Drachenkopf. Dazu landen meist noch Garnelen und Miesmuscheln im Topf.

Einige Top-Bouillabaisse-Restaurants findest du in Marseille rund um den Alten Hafen. Eine besondere Empfehlung ist das „Le Miramar“, das sogar zu den Gründungsmitgliedern der Bouillabaisse-Charta gehört.

 Französische Bouillabaisse mit Garnelen und Brot in einer weißen Schüssel.

Haute Cuisine und Sterneköche: die elegante Seite der französischen Küche

Was die Haute Couture für den modischen Geschmackssinn ist, ist die Haute Cuisine für den kulinarischen. Die gehobene Küche als Markenzeichen Frankreichs setzt auf raffinierte Gerichte – sowohl optisch als auch geschmacklich. Sie ging einst aus den französischen Hofküchen hervor und bahnte sich inzwischen einen Weg rund um die Welt. Kein Wunder also, dass typisch französisches Essen für Stil, Eleganz und Facettenreichtum steht.

In der Haute Cuisine trifft Tradition auf Innovation. Noch immer sind traditionelle und im Laufe der Zeit perfektionierte Techniken in den Küchen der Sterne-Restaurants anzutreffen. Dennoch wird immer wieder mit Konsistenzen und Geschmäckern experimentiert – meist ohne putzige Zeichentrickratte als Chefkoch.

Feinschmecker werden sich nun fragen, wo sie in Paris essen gehen sollen, um die französische Kochkunst so richtig zu erleben. Die Frage ist nicht schwer zu beantworten, denn die Stadt der Liebe ist auch für ihre vielen Michelin-Sterne-Restaurants bekannt. Ganze drei Sterne haben etwa das „Le Cinq“ im Hotel Vier Jahreszeiten oder das „Kei“ im Pariser Zentrum. Bestell am besten ein Degustationsmenü, um in den Genuss der Vielfalt des französischen Essens zu kommen.

Die Teller sind leer, der Bauch ist voll. Zeit für einen gemütlichen Verdauungsspaziergang zu den Highlights in der französischen Hauptstadt. Bevor du deine Route planst, erfahre, welche Sehenswürdigkeiten dich in Paris erwarten.

Französisches Gericht mit Salat und Fleisch in einem Restaurant.

Süße Verführungen: Macarons, Éclairs und Crème Brûlée

Viele kulinarische Highlights aus Frankreich sind etwas für den süßen Zahn. Naschkatzen kennen sicherlich die zuckersüßen Macarons – kleine bunte Kuchen aus Zucker, Eiweiß und Mandeln. Heute gelten sie als typisch Französisch, obwohl sie ursprünglich aus Bella Italia kamen. Katharina von Medici ist es zu verdanken, dass auch französische Bäcker und Konditoren die Zuckerware herstellten.

Zwar werden Macarons auch zwischendurch vernascht. Viele Franzosen gönnen sie sich jedoch hauptsächlich zum Frühlingsanfang am 20. März. Eine besonders farbenfrohe und facettenreiche Auswahl bekommst du in Paris übrigens bei „Ladurée“ oder „Pierre Hermé“.

Reihen von bunten französischen Macarons in Holzkisten.

Wer Süßes mag, kommt auch an Èclairs kaum vorbei, ohne sich die Lippen zu lecken. Gemeint ist ein gebackener Brandteig mit einer Schokoladen- oder Zuckerglasur. Gefüllt ist er meist mit Sahne, Pudding oder einer süßen Fruchtcreme.

Im Gegensatz zu den Macarons ist die Leckerei tatsächlich ein „gebürtiger Franzose“. Sie stammt aus dem 19. Jahrhundert. Besonders beliebt ist sie bei ihren Landsleuten zum Nachmittagskaffee. Patisserien sind eine gute Anlaufstelle, um authentische Éclairs zu probieren. Bist du in Paris, kannst du etwa dem „Gonflé“ einen Besuch abstatten.

Auch die Créme Brûlée ist ein französisches Essen für Leckermäulchen. Serviert wird sie meist zu besonderen Anlässen nach dem Mittag- oder Abendbrot. Die gebrannte Creme aus Eigelb, Sahne und Zucker mit der charakteristischen Karamellschicht ist aus der französischen Küche kaum wegzudenken. Ob sie wirklich aus dieser stammt, ist jedoch unklar. Kosten kannst du die Leckerei in vielen Pariser Restaurants wie dem „Le Poulbot“ oder dem „La Créme de Paris“.

Crème brûlée in weißen Ramekins mit karamellisierter Zuckerschicht.

Essen wie ein Franzose: Tipps für Restaurants, Märkte und Bistros

Bei der großen Auswahl an Bistros und Restaurants fragst du dich sicher, wo man in Frankreich gut essen kann. Klar kannst du den ausgetretenen Touristenpfaden folgen. Statt Gourmetküche erwarten dich dann jedoch oft Klischeekost und eine hohe Rechnung. Besser ist es, du hältst abseits der Attraktionen und Hauptstraßen nach tollen Foodspots Ausschau.

Empfehlenswert sind etwa kleine Restaurants und Cafés in den Nebenstraßen. Kehren hier viele Einheimische ein, ist das ein gutes Zeichen. Ein weiteres: Auf der Speisekarte stehen regionale und saisonale Gerichte. Authentische Gasthäuser arbeiten auch mit dem „Menu du jour“, der sogenannten Tageskarte.

Übrigens geht ein echter Franzose zu bestimmten Zeiten essen. Mittags zwischen 12.00 und 14.00 Uhr und abends ab 19.00 Uhr. Betrittst du ein Restaurant, setz dich aber nicht gleich an einen Tisch. Der Garçon – also der Kellner – geleitet dich zu deinem Platz. Anders ist es in einer Brasserie, einem Bistro oder Café. Hier darfst du dich auch allein platzieren.

Danach gehts ans Bestellen. In guten Restaurants gibt es dafür eine feste Reihenfolge. Erst kommen Aperitif und Vorspeise, dann das Hauptgericht und anschließend Käse und Dessert. Manchmal steht auch ein Korb mit frischem Baguette auf dem Tisch. Achtung: Wer Weißbrot schneidet, begeht in Frankreich eine Art Todsünde. Es wird traditionell gebrochen.

WeRoad Gruppenreise nach Frankreich

Frankreich schmeckt am besten in guter Gesellschaft

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WeRoad Team
Written by WeRoad Team

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