Wusstest du schon, dass die Kanarischen Inseln ein Trekking-Paradies sind?

Die Kanarischen Inseln liegen geografisch näher an Afrika als an Europa und gehören dennoch zum spanischen Staatsgebiet. Sie sind vulkanischen Ursprungs und dank ihrer Morphologie und Natur findet sich auf jeder Insel ein magischer Trekkingpfad oder ein unübersehbarer Park.

Es gibt sieben Hauptinseln: La Gomera, La Palma, El Hierro, Teneriffa, Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura, aber es gibt auch einige kleinere Inseln, die man sich ansehen sollte. Sie sind mit Direktflügen von Europa aus leicht zu erreichen, und du kannst dank interner Flüge oder Fähren problemlos zwischen den Inseln switchen.

Das ganzjährig milde Klima im Frühling und Sommer macht sie zu idealen Reisezielen für den europäischen Tourismus. In diesem Beitrag werden wir uns nicht die Strände ansehen (die wunderschön sind!), sondern die besten Wanderungen, die man auf den Kanarischen Inseln unternehmen kann. Wir starten auf Teneriffa, wo uns der Teide den höchsten Vulkan Europas beschert (ja, er ist sogar höher als der Ätna), und begeben uns dann auf die Suche nach den aufregendsten Routen auf den verschiedenen Inseln, wo du deine Fähigkeiten als Wanderer in die Praxis umsetzen kannst. Trekking ist zweifellos eine der besten Sportarten, die man auf diesem Archipel ausüben kann.

Doch zunächst einmal die grundlegenden Infos: Die Spanier, die gerne jedes Wort übersetzen, verwenden nicht oft das Wort Trekking, sondern “senderismo”, von “sendero”, was Weg bedeutet. Wir wetten, du kannst dem Wunsch nicht widerstehen, deine Wanderstiefel abzustauben und dich auf dieses Abenteuer einzulassen. Bist du bereit?

Teneriffa, auf Entdeckungstour des Teide und Masca

Aussicht auf den Teide

Der Teide

Mit einer Höhe von 3.718 Metern über dem Meeresspiegel ist der Teide das pulsierende Herz der Insel Teneriffa. Der Parque Nacional del Teide bietet nicht weniger als 41 verschiedene Wanderrouten an, doch um auf den sogenannten Pico del Teide zu gelangen, benötigst du eine Sondergenehmigung. Wenn du keine bekommen kannst, hast du immer noch die Möglichkeit, in der Altavista-Hütte auf 3.250 Metern zu übernachten und den Gipfel ohne Genehmigung zu erreichen, vorausgesetzt, du verlässt den Weg vor 9 Uhr morgens (halt dich an die Regeln!!!).

Denk daran, dass der Besuch des Teide-Nationalparks einer der bekanntesten touristischen Ausflüge ist, nicht nur auf Teneriffa, sondern auf den gesamten Kanarischen Inseln. Extra-Tipp: Auf der Website der spanischen Regierung findest du das Netz der Wanderwege. Dazu gibt es eine ausführliche Beschreibung der Schwierigkeiten und alle Details für einen perfekten Wandertag auf den Kanarischen Inseln. Du kannst dir dann den Weg aussuchen, der dir am besten gefällt.

Der Masca

Du kannst den Park entweder mit dem Bus (auf den Kanarischen Inseln “guagua” genannt) oder mit der Seilbahn erreichen. Letztere startet auf einer Höhe von 2.356 m und erreicht die Station La Rambleta auf 3.555 m. Vom Aussichtspunkt dieser Station aus kannst du, wenn das Wetter mitspielt, Gran Canaria, La Palma, El Hierro und La Gomera beobachten. Ein weiterer bekannter Wanderweg auf Teneriffa ist der Barranco de Masca. Mit seinen 10 km befindet er sich im Nordwesten der Insel. Der Weg erfordert ein Minimum an körperlicher Vorbereitung, und auch in diesem Fall ist eine Reservierung erforderlich.

Um den Barranco de Masca zu beginnen, musst du das Besucherzentrum erreichen (per Taxi oder Bus, es gibt nur wenige Parkplätze), wo dir auch ein Helm mitgegeben wird, den du am Ende des Tages zurückgeben musst. Der Weg ist gut ausgeschildert und führt dich zwischen sehr hohen Mauern (ca. 400 m), Anbauflächen und dichter Vegetation hindurch. Nach etwa zweieinhalb Stunden Wanderung wirst du mit einer Sicht auf das Meer und die Insel La Gomera belohnt.

Zeit für einen kurzen Zwischenstopp am Strand, und weiter geht’s. Natürlich gibt es noch viele andere wunderbare Wanderwege, aber der Teide und Masca sind zweifellos die, die du nicht verpassen darfst!

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Trekking auf den Kanarischen Inseln: La Gomera, El Hierro und La Palma

La Gomera

La Gomera

Jede der Kanarischen Inseln, selbst die kleinste, hat einen wunderschönen Nationalpark mit seinen eigenen Besonderheiten! La Gomera, El Hierro und La Palma sind die kleineren Inseln, aber nicht weniger schön! Hier gibt es einige der faszinierendsten Wanderwege für Trekking-Fans. Das liegt daran, dass sie nur per Schiff von den großen Inseln aus zu erreichen sind und daher weniger an Massentourismus leiden. Auf der Insel La Gomera erwartet dich der Nationalpark Garajonay mit seinen 18 Wanderrouten, die alle relativ einfach und nicht zu lang sind. Ein UNESCO-Welterbe, in dem man zwischen den bis zu 40 Meter hohen Lorbeerbäumen spazieren kann. Falls du eine geführte Tour bevorzugst: die Führung ist jeden Freitag kostenlos.

La Palma

Wenn du hingegen eine vulkanische Caldera mit einer Höhe von ca. 1.500 m besichtigen willst, musst du nach La Palma fahren und den Nationalpark Caldera de Taburiente mit seinen 13 Wanderwegen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden besuchen. Auch hier, wie in allen anderen Parks der Insel, erhältst du bei deiner Ankunft eine Karte mit allen Wanderwegen. Einer der spektakulärsten, nicht nur des Parks, sondern des gesamten Archipels, ist der Weg Nr. 9, der zum Mirador del Roque de los Muchachos führt, von wo aus man einen der schönsten Sonnenuntergänge der Kanarischen Inseln beobachten kann. Hier findest du auch fantastische optische Teleskope in der schönen Sternwarte, wo du dich ganz  der Astronomie widmen kannst, denn diese Insel ist bekannt für ihren Sternenhimmel (hier ist die Karte mit dem Weg Nr.9).

El Hierro

Weiter geht es zur letzten der kleineren Inseln, El Hierro, auf der es mehr Kilometer Wanderwege als Asphalt gibt. Ein wahres Paradies für Trekking-Fans! Hier finden wir den berühmten Camino de Jinama, einen sehr anspruchsvollen Wanderweg, der auf nur 8 Kilometern einen Höhenunterschied von ca. 850 Metern überwindet. Der Weg ist bekannt für seine atemberaubende Aussicht auf den Golf und gilt als einer der ältesten der Insel. Wenn du einen leichteren Weg suchst, kannst du den etwa 7 km langen Llanía-Weg wählen, der dich von einem dichten und feuchten Wald zu einem weiteren herrlichen Blick auf den Golf führt.

Trekking auf Fuerteventura, zwischen Meeresdünen und Ausflügen

Fuerteventura

Wir begeben uns auf die weiter östlich gelegenen Inseln des Archipels, um weitere schöne Wanderrouten zu entdecken. Beginnen wir mit Fuerteventura, der Insel des Windes. Fuerteventura hat nicht viele Gipfel und das bedeutet, dass die Wanderungen, die man hier unternehmen kann, keine besonderen Höhenunterschiede aufweisen. Für diejenigen, die weniger an Bergwanderungen gewöhnt sind, kann das von Vorteil sein, aber auch diejenigen, die auf der Suche nach atemberaubenden Aussichten sind, werden glücklich sein! Eine der bekanntesten Routen befindet sich auf einer kleineren Insel, der Isla de los Lobos, die nördlich von Fuerteventura liegt und über das Meer zu erreichen ist.

Es handelt sich um einen Rundweg auf einer heute völlig unbewohnten Insel: Der höchste Punkt ist La Caldera auf 127 m, von wo aus man Lanzarote sehen kann. Hier kannst du in unberührter Natur wandern, wobei sich vulkanische Böden mit Stränden und Ausblicken auf den Golf abwechseln. Auf dem Rückweg zur Hauptinsel können wir dir raten, einen Blick auf die wunderschöne Caldera de Gairía zu werfen. Wenn du den Vulkan Gairía besteigst, kannst du dich seiner Caldera nähern und die spektakuläre Mondlandschaft bewundern, die typisch für vulkanische Gebiete ist. Der Vulkan bietet uns, am höchsten erreichbaren Punkt mit einem Höhenunterschied von 480 m, einen spektakulären Rundumblick auf die Insel.

Ausflüge nach Lanzarote: die Insel des Timanfaya-Parks

Lanzarote wird auch die Insel des Sports genannt und zieht jedes Jahr eine Vielzahl von Radfahrern und Wassersportlern an. Doch keine Sorge! Auch hier gibt es mehrere hochattraktive Ausflugsmöglichkeiten. Die Haupttour, die einen der höchsten Punkte der Insel berührt, ist die Caldera Blanca: auch hier erreicht man eine Caldera, diesmal von etwa 1,2 km Länge. Entlang der Route können Sie eine kleinere Caldereta besuchen, die Caldereta.

Vom Gipfel aus kann man den Timanfaya-Park sehen, den wichtigsten Naturpark der Insel, der zweifellos einen Besuch wert ist. Es handelt sich um einen der wichtigsten Parks des Archipels. Hier kannst du zwei Hauptwege buchen, auf denen du von einem Führer (Spanisch oder Englisch) begleitet wirst.

Und das Wichtigste: Diese Führungen sind kostenlos! Hört sich toll an, oder?

Unterm Strich sind wir sicher, dass auch das Trekking auf Lanzarote dein Herz erobern wird: Es wird sich so anfühlen, als seist du auf dem Mars!

Gran Canaria-Ausflüge zum Roque Nublo und zum Pico de las Nieves

Zum Schluss machen wir uns auf den Weg zu einer weiteren bemerkenswerten Insel: Gran Canaria. Zusammen mit Teneriffa ist das eine der meistbesuchten Inseln, auch aufgrund der hervorragenden Flugverbindungen mit dem Festland. Aber versprochen: Die Ausflüge nach Gran Canaria werden Trekking-Fans nicht enttäuschen.

Die Insel bietet nämlich eine große Vielfalt an Landschaften. Der Roque Nublo ist zweifellos eine der bekanntesten Attraktionen der Insel und eignet sich hervorragend für Wanderer. Er befindet sich im Landschaftspark von Nublo in der Gemeinde Tejeda und ist nur 3 km entfernt. Der gesamte Park bietet wunderbare Wandermöglichkeiten. Ein Beispiel ist der Pico de las Nieves mit 1.949 Metern über dem Meeresspiegel. Das ist der höchste Punkt auf der gesamten Insel Gran Canaria und bietet eine atemberaubende Aussicht. Obwohl es für Trekkingliebhaber sehr einfach sein könnte, ist der Weg, der zum Barranco de las Vacas führt, absolut empfehlenswert. Die Schlucht sieht dem berühmten Antelope Canyon in den Vereinigten Staaten, den Sie sicherlich kennen, zum Verwechseln ähnlich.

Tipps

In allen Touristenzentren rund um die Inseln und Parks kannst du problemlos Wanderkarten erhalten, da die Inseln häufig von Wanderfreunden besucht werden. Wenn du dich nicht traust, einige der Routen allein zu gehen, gibt es mehrere geführte Touren mit Erklärungen auf Englisch und Spanisch.

Denkt daran, Trekkingstöcke für die Wanderungen, mindestens 2 Liter Wasser und einen Rucksack von etwa 20 Litern mitzunehmen. Das Wetter kann sich während der Touren schnell ändern. Trag also der Jahreszeit entsprechende Kleidung. Vergiss also nicht, eine wärmende Kleidung (z. B. ein Fleecejacke) und eine Wind-/Regenjacke mitzunehmen. An das richtige Schuhwerk, müssen wir dich nicht nochmal erinnern oder?

Ebenso wichtig sind Sonnencreme und Hut: Viele der Wanderwege. Vor allem die vulkanischen, sind vegetationslos und daher stark der Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Trekking ist zweifelsohne eine Aktivität, die Menschen, die sich nicht kennen, leicht zusammenführt. Die Freude am Wandern und an der gegenseitigen Herausforderung verbindet. Entdeckt die Kanarischen Inseln mit uns, wir haben mehrere Routen im Angebot: die Wahl ist schwer!

WeRoad Team
Written by WeRoad Team