Der Yosemite-Nationalpark ist ein absolutes Muss, nicht nur für Naturliebhaber – für jeden, den es nach Kalifornien verschlägt! Die mehr als 3 Millionen Menschen, die ihn jedes Jahr besuchen, sind begeistert.
Vielleicht liegt es an seinen 3.000 Quadratkilometern, denen schroffe Felswände, gigantische Wasserfälle, wildromantische Seen und umherstreifende Wildtiere ihr unverwechselbares Gesicht verleihen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass du der UNESCO vertraust, die den Nationalpark 1984 zum Welterbe ernannt hat. Es ist immer eine gute Idee, sich ein paar Tage Zeit für dieses unglaubliche Fleckchen Erde zu nehmen. Seine Erd-Geschichte reicht 10 Millionen Jahre zurück, als sich die Sierra Nevada in unzählige mehr oder weniger steile Hänge verwandelte, inklusive reißender Bäche und gigantischer Canyons. Bereits vor 3000 Jahren wurde der heutige Park von den indianischen Stämmen der Miwok und Paiute bewohnt. Anfang des 19. Jahrhunderts kamen dann die Ahwahneechee in Kontakt mit den Kolonisten. Im Jahr 1890 wurde die Region als Schutzgebiet anerkannt (das zweitälteste nach Yellowstone). – Und seitdem zieht der Park Jahr für Jahr mehr abenteuerlustige Touristen an.
In diesem Artikel entdecken wir gemeinsam, warum der Yosemite Nationalpark so berühmt ist, was es zu sehen gibt, wie lange und wann man sich dort aufhalten sollte und welche Überlebenstipps es gibt, falls du zu den wenigen Glücklichen gehören solltest, die den sympathischsten Bewohnern des Parks begegnen: den Bären.
Table of Contents
Das Yosemite-Valley
Das Yosemite Valley ist der Dreh- und Angelpunkt des Parks. Hier siedelten die Stämme der Ahwahnechee und der Yosse’Meti (wörtlich “die, die töten”). Sie waren es auch, die der Gegend ihren Namen gaben. Der Park liegt inmitten der Sierra Nevada und gehört zu den Counties Mariposa und Tuolumne. Von seinen 3.000 Quadratkilometern können wir nur 1 % besuchen, da alles andere als “Naturschutzgebiet” oder “integrales Reservat” gilt, d.h. für Touristen nicht zugänglich ist. Trotzdem wirst du ein Gefühl der Grenzenlosigkeit erleben.
Da es sich um ein geschütztes und abgegrenztes Gebiet handelt, hat der Park vier Eingänge:
- North Gate – Big Oak Flat – für diejenigen, die aus San Francisco anreisen
- West Gate – Butterfly – für diejenigen, die aus Monterey kommen
- South Gate – Oakhurst – für alle aus Richtung Los Angeles
- East Gate – Tioga Pass Entrance – praktisch für diejenigen, die vom Death Valley kommen
Der letztgenannte Eingang ist der eindrucksvollste. Er ist aufgrund des enormen Schneefalls im Winter nur von Mai bis November geöffnet. Wenn du von Osten kommst, kannst du die malerische Tioga Road nehmen, die dich am Mono Lake vorbeiführt. Der Eintritt in den Park ist gebührenpflichtig. Das beste Verkehrsmittel ist mit Abstand das Auto. Damit kannst du die verschiedenen Orte unabhängig besuchen. Du kannst aber auch mit dem Motorrad oder zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad den Park entdecken und dann die Shuttlebusse nutzen, die das Tal mit den wichtigsten Hotels und Sehenswürdigkeiten verbinden.
Wandern durch die Yosemite Valley
Sobald du das Yosemite Valley erreicht hast – den zentralen Punkt des Parks – kannst du dir unterschiedliche Wege aussuchen. Es ist für jeden etwas dabei, sowohl was die Länge der Strecke als auch den Schwierigkeitsgrad betrifft. Im Besucherzentrum erhältst du alle nützlichen Informationen und Karten zu den Wanderwegen. Im Tal findest du auch den Visitor Store, wo du Vorräte und Souvenirs kaufen kannst, sowie einiges an Ausrüstung für alle, die mutig genug sind, im Freien zu schlafen.
Glacier Point, Half Dome und El Capitan
Wenn du nicht gerne wanderst, kannst du im Park auch mit dem Auto von einem Ort zum nächsten fahren, aber halte dich bitte immer an die Regeln und Geschwindigkeitsbegrenzungen, um die Flora und Fauna nicht zu beschädigen. Und hier kommen die schönsten Orte im Yosemite Park, die du nicht verpassen solltest:
- Glacier Point – Der wohl bekannteste Ort im Park. Von hier aus kannst du den berühmten Half Dome in seiner ganzen Schönheit sehen (vielleicht ist er auch so bekannt, weil viele ihn unbewusst als Logo von einer ebenso berühmten Sportbekleidungsmarke auf T-Shirts, Rucksäcken und Jacken tragen). Abgesehen vom Half Dome hast du von hier einen spektakulären Blick auf das Tal und die Wasserfälle. Dieser Aussichtspunkt ist nur im Frühling und im Sommer geöffnet.
- Tunnel View – Der Panoramapunkt an der Straße, wenn du von Westen kommst. Es ist ein wunderschöner Ort, an dem sich das Tal vor deinen Augen öffnet und eine Art Tunnel aus Bergen bildet.
- El Capitan Meadow – Für diejenigen, die aus dem Norden kommen, ist es ein Muss, den Blick auf El Capitan zu genießen. Er ist das Symbol des Parks, einer der höchsten Granitblöcke der Welt (1.100 m), der bei Kletterern und Freeclimbern beliebt ist.
- Tuolumne Meadows und Olmsted Point – Sie sind ideale Ziele für alle, die aus östlicher Richtung und damit vom Tioga Pass kommen. Diese beiden Punkte bieten eine völlig unerwartete Perspektive auf den Half Dome und die umliegende Landschaft. Überzeug dich selbst.
Gigantische Wasserfälle und traumhaft schöne Seen
Die Entstehung der Sierra Nevada hat ganz unterschiedliche wie einzigartige Abhänge erschaffen. Sie hat das Gebiet geformt, indem sie Wasserläufe umgeleitet und beeindruckende Wasserfälle und Seen entstehen ließ. Die Aussichtspunkte und das Tal bieten bereits einen Ausblick auf diese Wunder, aber auch andere Stationen sind es wert, auf der Karte für deinen Urlaub markiert zu werden.
- Yosemite Falls – Eine der Hauptattraktionen des Parks und mit sage und schreibe 730 m der höchste Wasserfall. Die Fälle sind vom Besucherzentrum aus gut zu sehen und bestehen aus mehreren Abschnitten (Upper, Middle und Lower). Vom Tal aus führen dich Wanderwege ganz nah an diese Naturwunder heran.
- Bridalveil Falls – Der am leichtesten zugängliche Wasserfall, gleich hinter dem Südeingang des Parks und leider auch der am meisten besuchte. Es gibt einen einfachen Weg dorthin, nicht einmal 1 km lang. Er beginnt am Parkplatz und führt bis zum Gipfel.
- Vernal Falls – Erreichbar von einem der beliebtesten, weil nicht zu anspruchsvollen, Wanderwege im Park, dem Mist Trail. Diese Wasserfälle sind fast 100 m hoch – einfach atemberaubend. Der Weg wird von einer Art Treppe flankiert, die eine herrliche Aussicht bietet.
Aber vergessen wir nicht die zahlreichen Seen. Je nachdem, wo du den Park betrittst, liegen dir gleich mehrere zu Füßen. Verpasse auf keinen Fall den Mirror Lake. Er liegt dem Tal am nächsten und ist perfekt zum Relaxen nach langen Wandertouren.
Mariposa Grove of Giant Sequoias
Diesem wunderschönen, fast schon magischen Ort, musst du einfach einen eigenen Ausflug widmen! Vom Yosemite Valley aus brauchst du etwa 1 Stunde mit dem Auto, aber ich verspreche dir, dass du sprachlos sein wirst, wenn du vor diesen Giganten stehst. Ja, wir sprechen von den riesigen Sequoias! Wenn du nicht genug Zeit hast, um in den berühmten Sequoia-Nationalpark zu fahren, kannst du dich mit diesem Wald trösten, in dem es immerhin etwa 500 Exemplare gibt.
Plane am besten deinen Besuch am Morgen, denn der Parkplatz hat nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen und füllt sich schnell. Du kannst das Shuttle nehmen oder etwa 3 km zu Fuß gehen, um an den Ausgangspunkt der verschiedenen Wanderwege zu gelangen. Alle nützlichen Informationen findest du auf der Website des National Park Service.
Sag mir wo und wann – die beste Reisezeit für Yosemite
Wo du übernachten kannst
Innerhalb des Parks zu übernachten ist definitiv die beste Lösung, aber du musst gut im Voraus planen. Wie du feststellen wirst, spätestens wenn du im Yosemite bist, gibt es nicht viele Möglichkeiten. Das Gebiet ist auch in dieser Hinsicht geschützt, so dass nur wenige Glückliche sagen können, dass sie unter den Sternen des Yosemite geschlafen haben. Auf der offiziellen Website findest du alle Hotels und Campingplätze innerhalb des Parks. Wenn du nicht fündig geworden bist, gibt es weitere Unterkünfte in den Dörfern der Umgebung direkt vor den Haupteingängen des Parks (weitere Infos hier). Ich habe in Mariposa übernachtet, einem hübschen Dorf in der Nähe des Westeingangs, wo es einige gute Unterkünfte und sogar Restaurants gibt, in denen man abends auch etwas essen kann.
Wann du fahren solltest
Der Sommer ist zweifellos die beste Jahreszeit, um den Park zu besuchen. Juli und August sind die wärmsten Monate und haben auch die mildesten Temperaturen in der Höhenlage. Juni und September sind eine gute Alternative, da hier weniger Urlauber unterwegs sind. Die Wintermonate sind sicherlich charakteristisch und die verschneite Landschaft ist wunderschön, aber du kannst den Park nicht in seiner vollen Pracht erleben – denn die meisten Straßen sind wegen Schnees gesperrt und daher sind viele Orte unzugänglich.
Praktische Tipps: Kleines Survival-Kit für den Yosemite Park
Jetzt will ich dir noch ein paar praktische Tipps mit auf den Weg geben, damit du diese wunderbare Reise in vollen Zügen genießen kannst.
- Kleidung & Ausrüstung – Wenn du dich, wie vorgeschlagen, im Sommer im Yosemite Park aufhalten willst, zieh dir bequeme Wanderkleidung an, am besten im Zwiebellook: tagsüber ist es heiß, morgens und abends dagegen kühl. Nimm immer einen Hut und eine Sonnenbrille, Sonnenschutzmittel und Wasservorräte mit. Wenn du Wanderungen und Spaziergänge unternehmen willst, solltest du Wanderschuhe tragen und Walkingstöcke mitbringen, um die Wanderungen zu erleichtern. In Anbetracht der vielen Seen lohnt es sich, Badebekleidung und ein Handtuch dabei zu haben.
- Auto – Halte dich immer an die Geschwindigkeitsbegrenzungen, sei vorsichtig und achte auf die Schilder. Jedes Jahr werden Dutzende von Bären verletzt oder gar getötet, weil die Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht eingehalten wurden. Ebenso darfst du NIEMALS Lebensmittel in deinem Auto unbeaufsichtigt lassen, vor allem nicht nachts, wenn du nicht willst, dass dein Auto (buchstäblich) aufgerissen wird wie eine Dose Thunfisch. Hier erfährst du mehr.
- Bären – Dieser Aspekt ist mir besonders wichtig, denn während meiner Reise habe ich wider Erwarten einen Bären gesehen! Es war der erste Tag meiner Reise nach Yosemite. Ich hatte noch nichts darüber gelesen und war ehrlich gesagt überrascht. Was du wirklich wissen musst, ist, dass es eine reale Chance gibt, einem Bären zu begegnen! Keine Sorge, du würdest es eh überleben, da du ja nicht unbedigt zu seinem Lieblingsgericht gehörst. Aber Spaß beiseite: In fast allen Reiseführern ist diesem Thema ein eigener Absatz gewidmet: Ich rate dir, ihn genau zu lesen, damit du weißt, was zu tun ist! Hier ist der Link zum WWF, der erklärt, wie du dich verhalten sollst, wenn du einem Bären begegnest. Ich hoffe, das gilt auch für Bären in Übersee!
In den Yosemite-Nationalpark mit WeRoad
Der Yosemite ist ein Fleckchen majestätischer Natur, das unauslöschliche Erinnerungen in dir hinterlassen wird. Wenn du ihn mit einer Gruppe Gleichaltriger mit ähnlichen Interessen sehen willst, schau dir unsere California-360-Reise an. In 12 Tagen führen wir dich durch den Sonnenstaat und lassen dabei weder den Yosemite noch den Sequoia National Park aus.
Denk mal drüber nach!